Rechtzeitig vor dem offiziellen Faschingsende – bei uns geht es in der Politik ja das ganze Jahr hindurch lustig zu – werden wir noch großzügig mit ein paar Wuchtln bedacht.
Einen Untersuchungsausschuss zum Hypo-Desaster wird es – unserer Regierung sei Dank – nicht geben. Wozu auch. Da müssten die geladenen Auskunftspersonen unter Wahrheitspflicht aussagen. Das bringt doch nichts. Da ist der Weisenrat inklusive Schamanen und staatlich zertifiziertem Kaffeesudleser wesentlich effizienter.
Dieser Weisenrat soll die im Zuge der Hypo-Pleite getroffenen Entscheidungen neu bewerten. Die Bank ist rott, also bankrott und die SteuerzahlerInnen dürfen bezahlen. Also. Die Entscheidungen, welche im Zuge der Hypo-Pleite getroffen wurden waren – schlicht und ergreifend – scheiße. Das werden selbst die Weisen nicht wegdiskutieren können.
Nachdem die Regierung etwas lauter gedacht hat, dass möglicherweise unter Umständen, wenn Weihnachten und Ostern an einen Sonntag in der zweiten Augusthälfte fallen, dass dann, vorausgesetzt es ist auch an besagtem Sonntag Vollmond, die Investoren der Hypo ebenfalls an den Aufräumungsarbeiten beteiligen zu wollen, gab es einen großen Aufschrei. 
Nicht von den SteuerzahlerInnen, die ohnehin den Großteil der Zeche zu bezahlen haben. Nein, wir halten brav die Goschn und blechen. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig. Alternativ die verantwortlichen Politiker und ihre Helferlein zu töten wäre eine verlockende Option, hat aber ein strafrechtliches Nachspiel, was wiederum nicht erstrebenswert ist.
Nein das große Wehklagen kommt von den Zockern, die angelockt von den hohen Zinsen das naturgemäß ebenso hohe Risiko ignorierten. Die Analysten (kommt von anal – also Menschen, die sich wie Arschlöcher benehmen) der Bank of America Merill Lynch warnen in einem Report vor „weitgehenden negativen Implikationen für Investoren, nicht nur in Österreich, sondern potenziell in Gesamteuropa“, sollten die Bondinhaber zur Kasse gebeten werden.
Dazu kann man nur weniger diplomatisch, in einer Sprache antworten, die sie auch verstehen. Geht`s scheißen!
Apropos. Laura Rudas geht. Und zwar nach Stanford studieren. Norbert Darabos hat versprochen einen Liter zu bezahlen, sobald Laura ihr Büro geräumt hat und das Türschloss ausgetauscht ist. Nun ist der SPÖ die Bildungssprecherin abhanden gekommen. Die Lücke, welche sie hinterlässt, ist im Nanobereich angesiedelt und kaum der Rede wert.
franzjosefs
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