Samstag, 22. Februar 2014

Der Deutsche Bürger - Blindes Vertrauen?




Blindes Vertrauen

by Joern Petersen
©iStock.com/ssuaphoto
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Wussten sie, dass der Begriff "Kunde" aus dem Althochdeutschen kommt? Damals gab es den "Kundo", dies bedeutet übersetzt der Wissende, der Kundige oder der Eingeweihte. Ein Kunde zu sein, hatte damals also einen gewissen Wert. Wenn man die heutige Gesellschaft betrachtet, zweifelt man oft an der vorhandenen Intelligenz. Billig muss es sein, natürlich mit einer hohen Qualität. Wenn der deutsche Bürger Geld anlegen will, hört er nur die Stimmen der Renditeversprechen. Wenn dann ein Unternehmen wie Prokon Pleite geht, ist das Jammern groß.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum ein Großunternehmen eine Rendite bis zu acht Prozent anbietet? Warum finanziert es sich über den Verkauf von Genussscheinen? Kennen Sie eine Firma, die freiwillig solch hohe Renditen anbietet? Ab und zu habe ich das Gefühl, dass der deutsche Verbraucher ein nicht wissender und unkundiger Trottel ist. Das hat dann mit dem deutschen Begriff Kunde nichts mehr zu tun.

Kein Unternehmen dieser Welt vergibt freiwillig acht Prozent Rendite auf Genussscheine, wenn sie günstigere Kredite von der Bank bekommen. Bei Prokon haben etwa 75.000 Anleger 1,4 Milliarden Euro in den Sand gesetzt. Dies klingt wie eine immens hohe Summe, ist es auch, dennoch müssen Sie da schon wieder die Rendite, die jährlich gezahlt werden muss, abziehen.
Nach dieser Pleite schreit die Politik sofort wieder nach schärferen Regulierungen des Kapitalmarktes. Die armen Anleger sollen  besser vor den Risiken geschützt werden. Der neue Staatssekretär im Justizministeriums verkündete sofort in einem Interview mit dem Handelsblatt: "Wir werden prüfen, ob wir den Vertrieb intransparenter Anlagen beschränken oder ganz verbieten.

Es muss allerdings die Frage gestellt werden, wovor der Verbraucher wirklich geschützt werden muss? Wer ist wirklich der böse Wolf? Ist es der graue Kapitalmarkt, der deutlich das Risiko genannt hatte oder die eigene Gier? Wer Genussscheine mit hohen Renditenversprechen erwirbt, geht bewusst ein unternehmerisches Risiko ein. Erwartet der Verbraucher tatsächlich eine Sicherheit bei derartigen Zinsversprechen?

Prokon hat nicht betrogen und kein Schneeballsystem von Anlegern hochgezogen. Das gesamte Geld der Investoren wurde in bestehende Windparks investiert. Es ist nicht an der Politik, durch neue Gesetze eine höhere ökonomische Sicherheit zu erzielen!
Hier muss eher in die ökonomische Bildung der Deutschen investiert werden und mehr Informationen aus dem Begriff Wirtschaft bereitgestellt werden. Wenn Sie als Anleger einen Vollkaskoschutz haben wollen, kaufen Sie sich besser ein Auto. Es reicht heutzutage nicht, sich auf hohe Renditeversprechen zu verlassen, man sollte die Produkte, in die man investierten möchte, auch verstehen.
Joern Petersen | Februar 18, 2014 um 10:32 vormittags | URL: http://wp.me/p3EdBj-Uv

Der Strip-Club und das Arbeitsamt



Der Strip-Club und das Arbeitsamt

by Joern Petersen
©iStock.com/lightphoto
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In Deutschland war der Aufschrei groß, als das Arbeitsamt teilweise in Unwissenheit junge Frauen an Bordelle oder Strip-Clubs vermittelte. Die Behörde versprach, demnächst mehr Sorgsamkeit bei Stellenangeboten zu zeigen.  In England sieht man das nicht ganz so dramatisch und bezahlt Strip-Clubs,  wenn sie junge Teenager von der Straße holen.
Als ich diesen Bericht in der britischen Presse las, musste ich zunächst mal prüfen, ob es sich um eine Satire handelt. Doch die Sache ist wirklich passiert und scheint dort gang und gäbe zu sein. Das britische Arbeitsamt (DWP) hat bis zu 2000£ an Strip-Clubs und ähnliche Einrichtungen bezahlt, wenn diese junge Teenager im Alter von 18 bis 24 Jahre einstellen. Sollte das Unternehmen eine Vollzeitstelle anbieten,  sind nach 26 Wochen weitere Pfund möglich - sollten die jungen Frauen weder an der Stange tanzen oder sexuelle Aktivitäten zeigen. Die Politikerin Finale Mactaggert hinterfragte die Initiative im Parlament.  Es wäre wichtig zu wissen,  wieviel der Frauen dadurch in die Prostitution abrutschen. Anfangs waren einige der Vermittelten als Toilettenfrauen tätig,  später endeten sie auf den Zimmern.
Der Politikerin ist klar, dass die Eltern sich nicht über die staatliche Förderung freuen.  Das britische Arbeitsamt erklärte auf Anfrage, sie schicke nur Frauen in die Sexindustrie, welche explizit danach fragen würden. Zwar gibt es seit Anfang des Jahres eine Art Pornosperre im britischen Internet,  doch sind diese Angebote noch überall zu finden.  Das DWP  hat eine Liste vorliegen, welche die Jobs in der Sexindustrie festlegen.  Dazu gehört der Verkauf von Sexartikeln, der Barjob in Clubs oder auch Reinigungsarbeiten und Webcamgirl. Doch die Wirklichkeit schaut anders aus. Im Dezember 2013 fand sich eine Anzeige auf der Seite des Arbeitsamtes: "Junge Frau gesucht, die Lust hat mit Männern auszugehen, es wird ein lustiger Abend. Es wäre besser,  wenn du Single bist und eine eigene Wohnung hast. Aussehen und Rasse sind egal, Handy ist notwendig, Erfahrung dagegen nicht."
Da fasse ich mir an den Kopf. Zum einen versucht England durch eine Pornosperre seit Anfang des Jahres die Jugend zu schützen und kaum sind die Frauen volljährig,  werden sie durch das Arbeitsamt in fragwürdige Clubs vermittelt. Irgendwie zeigt es auch wieder, wie heuchlerisch eine Regierung ist, die so etwas zulässt.
Joern Petersen | Februar 22, 2014 um 10:28 vormittags | URL: http://wp.me/p3EdBj-Vb

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