16.01.2013, 16:13 Uhr
Die Börse wird zum "Gambler-Palast“
Computer beherrschen die Börsen. Jetzt soll ein Gesetz den sogenannten
Hochfrequenzhandel entschleunigen. Heute diskutiert der Finanzausschuss
darüber. „Mister Dax“ will am liebsten alles verbieten.
Den Dax gibt es seit 1988. Doch wenn man sich anschaut, wie es damals
an der Börse zuging, und was heute los ist, dann scheint dazwischen
nicht nur ein Vierteljahrhundert zu liegen, dazwischen liegen Welten.
Der Handel öffnete damals um 11.30 Uhr. Auf dem Parkett liefen die
Händler hin und her, wedelten mit handgeschriebenen Zetteln, machten
ein Geschäft per Handzeichen. Nach zwei Stunden war alles schon wieder
vorbei.
Um 13.30 Uhr endete der Handelstag. An sehr guten Tagen ging es direkt
im Anschluss in die Kneipe.
Heute sind die Menschen an der Börse nur noch Kulisse, fürs Fernsehen
und für die Fotografen. Der Handel wird beherrscht von Maschinen. Sie
kaufen und verkaufen in Millisekunden, handeln selbstständig nach den
Algorithmen, mit denen man sie gefüttert hat.
Ein Mensch kommt da nicht mehr mit. An der Deutschen Börse steuert der
sogenannte Hochfrequenzhandel nach Schätzungen knapp die Hälfte des
Handelsvolumens bei, an den US-Börsen liegt der Anteil bei 70 Prozent.
Der Siegeszug der Maschinen ängstigt manchen Zeitgenossen. Durch den
superschnellen Computerhandel seien die Börsen unberechenbarer
geworden, anfälliger für Crashs, sagen die Kritiker.
Sie wollen die Zeit am liebsten zurückdrehen, oder zumindest etwas
entschleunigen. Die Regierungskoalition hat einen Gesetzentwurf zur
schärferen Regulierung vorgelegt. Am heutigen Mittwoch diskutiert der
Finanzausschuss in Berlin darüber.
Das Gesetz ist gut gemeint - nur ändern wird sich dadurch kaum etwas.
(© Handelsblatt)
Einen Kommentar darüber kann sich "Mister Dax" (Dirk Müller) natürlich
nicht verkneifen!
Der Hochfrequenzhandel an den Börsen - Dirk Müller 17.01.2013
Schmutzli
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