Samstag, 6. Oktober 2012

Wenn Narretei zu regieren beginnt

NEU: Stein am Rhein *** Wenn Narretei zu regieren beginnt 
(von Peter Spirig) 07.10.2012


Wenn Narretei zu regieren beginnt

Das Steiner Kammerensemble spielte Werke von Mendelssohn, Brahms
und des Eschenzer Allan Rosenheck


Am Samstag lud das Steiner Kammerensemble zur Serenade. Diesmal 
fand sie nicht wie sonst in der Kirche Burg oder im Hof des Bürgerasyls 
statt. Beide Orte waren besetzt. Im Hof des Bürgerasyls zu spielen wäre 
auf Grund des misslichen Wetters nicht möglich gewesen. 

Man wich in die Steiner Stadtkirche aus. Es fanden sich siebzig Zuhörer 
ein die insgesamt während eineinhalb Stunden in den Genuss eines 
besonderen Konzertes kamen. Es handelte sich um ein hochklassiges 
klassisches Konzert voll mit witzigen musikalischen Köstlichkeiten. Das 
Konzert begann mit einer barockanmutenden Tanzsuite von Ferenc 
Farkas. 

Man spielt auch Billard

Unter der Leitung von Roland Müller spielte danach das um etliche 
Musiker verstärkte Ensemble die Symphonie Nr. 10 in h-moll. Komponiert 
wurde sie von Felix Mendelssohn – Bartholdy. Es handelte sich um zwei 
Sätze mit einem langsamen Einstieg und einem ausgedehnten 
Konzertsatz. 

Das nächste Stück wurde von einem Amerikaner geschrieben der in 
Eschenz wohnt und am Konzert anwesend war. Es handelte sich um Allen 
Rosenheck. 

Bei seiner Komposition handelte es sich um ein anfänglich langsames 
Stück rund um eine Amsel. Inspirieren liess er sich von einer Amsel die vor 
dem Schlafzimmerfenster ihr Unwesen trieb. Ursprünglich wurde das 
Stück für Flöte Saxophon und Klavier geschrieben. 

Weil für ein Stück, das das Kammerorchester noch spielen sollte, 
zusätzlich Spieler an der Klarinette, am Horn, an der Trompete, am Klavier 
und am Schlagzeug benötigt wurden, wurde von Allan Rosenheck eines 
seiner Lieblingsstücke auf diese Besetzung umgeschrieben. 

Nach dem herrlich gespielten Stück, das zahlreiche romantische Elemente 
beinhaltete, liess es sich der Komponist nicht nehmen, den Musikern zu 
gratulieren. Peter Müller verriet, dass ihn nicht nur die Musik zum 
Komponisten verbindet. Man spielt zusammen auch gerne Billard. 

Die Glocke und das Boot

Allan Rosenheck ist ein Fan von Johannes Brahms. Welch Wunder, dass 
nun der von Brahms komponierte Ungarische Tanz Nr. 2 gespielt wurde. 
Danach der Höhepunkt der Serenade. Es handelte sich um Paul Hubers 
Geschichten über die Bürger von Schilda. Huber war Musiker in St. Gallen. 

Er komponierte ein vielfältiges Werk wobei sich auch sämtliche 
zusätzlichen Musiker ins Zeug legten. Die Idee das Stück aufzuhören geht 
auf Christoph Buff zurück. Vor zwei Jahren habe er den Wunsch 
geäusserte, sich an dieses Werk zu wagen. Es kam den Musikanten 
zugute, dass Konzertmeister Johannes Pfister es bereits gespielt hatte. 

Als Geschichtenerzähler fungierte Ruedi Waldvogel. Die von ihn 
vorgetragenen Geschichtsteile wechselten sich mit musikalischen 
Beiträgen ab. Ruedi Waldvogel erzählte von der Stadt namens Schilda die 
immer mehr Bürger verlor. Dies weil die Bürger von Schilda klug und daher 
als Ratgeber weitherum begehrt waren. 

Man begann sich dumm zu stellen. Der Schweinehirt wurde zum 
Bürgermeister gewählt. Man hörte vom Bau eines Rathauses ohne 
Fenster. Später hörte man vom Salz das auf dem Gemeindeacker 
ausgestreut wurde. Lächeln auf zahlreichen Gesichtern als von der 
wertvollen Kirchenglocke erzählt wurde. 

Um sie vor dem Feind zu schützen sollte sie versenkt werden. Die Bürger 
von Schilda beschliessen an der Stelle wo sie versenkt wurde eine Kerbe 
in den Bootsrand zu schnitzen. Man wollte sie nach dem Krieg wieder 
finden. „Wo Narrheit sich bemerkbar macht seit auf der Hut und habet 
acht“ so Ruedi Waldvogel später. 

Ein langer Applaus war der verdiente Lohn für eine gute Arbeit. Das 
schöne Konzert hätte mehr Zuhörer verdient.


Peter Spirig (psp)
© Text und Bilder von Peter Spirig



Das Spiel des Steiner Kammerensemble wusste zu gefallen


Erzähler Ruedi Waldvogel zusammen mit den Musikanten


Man spielte auch den ungarischen Tanz Nr. 2 in d-moll von Brahms (1)


Man spielte auch den ungarischen Tanz Nr. 2 in d-moll von Brahms (2)


Man spielte auch den ungarischen Tanz Nr. 2 in d-moll von Brahms (3)


Unter den Zuhörern ein Komponist: Dritter von rechts Allan Rosenhec









Kürbisausstellung in Seegräben

NEU: Im Literaten-Café *** Kürbisausstellung in Seegräben 
(von Sonja Macher-Spälti) 06.10.2012


Kürbisausstellung in Seegräben 

Wie jedes Jahr im Herbst und zur "Kürbiszeit" mache ich mich
auf und besuche die immer wieder von Neuem gestaltete Kürbis-
ausstellung auf dem Erlebnisbauernhof der Fam. Jucker in See-
gräben.


Ich fahre jeweils mit dem Zug nach Pfäffikon/ZH und spaziere
dann dem See entlang nach Seegräben. Durch ein wunderschönes
Naturschutzgebiet und durch Schilfgürtel führt mich der Spazierweg
dem Pfäffikersee entlang. Auf dem See kann man viele Enten und
Schwäne beobachten. Sofern einem diese ca. 1stündige Stecke zu
kurz erscheint, kann man auch einfach, ohne dass man den Abstecher
nach Seegräben hinauf macht, weiter um den ganzen Pfäffikersee
laufen. 



Aussicht von Seegräben über den Pfäffikersee

Dieses Jahr ist das Motto der Ausstellung: Olympia


Fackelträger


Darstellung der Disziplin "schwimmen"


Dressurreiten


Diskuswerfen


Boxen


Gewichtheben

Die Vielfalt der für die Figuren verwendeten Kürbisse und dem
Ideenreichtum der dargestellten Motive sind auch dieses Jahre keine Grenzen gesetzt.

Sonja








Zum Gedenken an Hanny Guldimann-Meister (1929-2012)

NEU: Willisdorf (Restaurant Grüntal) *** 
Zum Gedenken an Hanny Guldimann-Meister (1929-2012) 
(von Guido Elser) 06.10.2012


Hanny Guldimann-Meister
zum Gedenken 1929-2012


Am Donnerstag nahmen ganz Willisdorf und viele zusätzliche Gäste an
der Beerdigung der legendären Grüntal-Wirtin Hanny Guldimann teil.




Willisdorf Pfarrerin Iris Siebel, selbst in Willisdorf wohnhaft, verstand es, 
mitten in ihren Ferien, eine ergreifende für viele unvergessliche 
Trauerfeier für Hanny, wie die Verstorbene von den Gästen genannt 
wurde, zu gestalten. Hanny Guldimann war am Sonntag, den 30. 
September an den Folgen einer Operation gestorben. 

Ehemann Paul konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht an der 
Feier teilnehmen.

Die Pfarrerin erinnerte an die letzten Worte, die Hanny im Spital nach der 
Operation eines Bruches an Paul gerichtet hatte. Es waren die Worte 
«Cao min liebe Paul!» und ein letzter Händedruck.

Hanny liebte die Volksmusik

Da Hanny Volksmusik über alles geliebt hatte, kam neben der 
Kirchenorgel auch diese Art Musik zum Einsatz. Die bekannten 
einheimischen Volksmusiker Hermann Bichofberger, Hansruedi 
Brandenberger, Ernst Schelling sen, Hansjörg Wägeli und Sigi Michel 
traten auf. 

Während der Beisetzung der Urne auf dem Friedhof spielte Trompetensigi 
sehr ergreifend das Munotglöcklein. Und in der Kirche boten die andern 
Musiker unter anderem einen echten Schweizer Ländler und das Lied 
«,,,Herzelein, du musst nicht traurig sein…», eine Lieblingslied von Hanny, 
das nie fehlen durfte, wenn Örgelspieler im Grüntal zu ihren Instrumenten 
griffen. Aber auch die Kirchenorgel kam an der Feier zum Einsatz, so bei 
den Liedern «So nimm denn meine Hände… » und dem Volkslied 
«Abendläuten »

Passagen aus dem langen Leben von Hanny

Im Laufe der Vorbereitungen der Abdankung hatte die Pfarrerin 
festgestellt, dass kein eigentlicher Lebenslauf der Verstorbenen verlesen 
wird, dass aber von noch Lebenden der fünf Generationen, die im Grüntal 
ein und ausgingen, kurze eindrückliche Passagen verlesen werden, die 
Stellen im langen Leben von Hanny schilderten. 

Aus diesem bunten Blumenstrauss an Erinnerungen gestaltete dann die 
Pfarrerin den Trauer-Gottesdienst. So schrieb Frieda Castelli von der 
ersten Generation «Am 19.Märze 1929 geboren als zweite Tochter von 
Jakob Meister und Lina verbrachte Hanny mit ihrer Schwester Frieda ihr 
Kinder- und Jugendtage in Willisdorf. 

Nach der Schule machte Hanny eine Haushaltlehre in einem Arzthaushalt 
in Dielsdorf. Anschliessend kam sie wieder nach Willisdorf, weil sie immer 
Heimweh hatte, wenn sie länger weg war». In weiteren Berichten hiess 
es zum Beispiel: « Hanny half ihrer Mutter im Restaurant Grüntal und 
überall dort, wo gerade Hilfe gebraucht wurde. Später arbeitete sie in der 
Brauerei Falken, wo sie ihren späteren Ehemann Paul Guldimann 
kennenlernte. 

Sie verliess die Brauerei und arbeitete bis zur Heirat als Verkäuferin in 
Schaffhausen im ehemaligen Warenhaus «Schwanen» in der 
Mercerieabteilung.

Fünf Generationen gingen im Grüntal ein und aus 

Nach der Hochzeit 1957 mit Paul führte Hanny zusammen mit ihrer Mutter 
das Restaurant Grüntal. Als Mutter Meister 1980 die Geschäfte Hanny 
übergab, stieg auch Paul vollzeitlich in den Gastbetrieb ein. Mit viel Fleiss 
und grosser Freude führten sie nun gemeinsam das Restaurant. 

Das wurde für Hanny die schönste Zeit ihres Lebens. Insgesamt 5 
Generationen hat sie im Grüntal bewirtet. Das Grüntal war während 
Jahrzehnten gesellschaftlicher Mittelpunkt. So war das Grüntal für die 
Dorfjugend Ausgangspunkt bei allen Plänen für den abendlichen Ausgang 
und nicht selten auch die letzte Station. 

(Dabei muss berücksichtigt werden, dass Willisdorf bis zur Eingemeindung 
vor 12 Jahren durch Diessenhofen eine eigenständige Gemeinde war.) 

So hatten Hanny und Paul immer auch wieder prominente Gäste, die sich 
nach Besprechungen oder Terminen im Grüntal in eine geschützte Nische 
zurückziehen konnten. 

Von den Kleinsten bis zu den Ältesten , von den Reichen bis zu den 
sogenannten Asylern aus dem ehemaligen Greisenasyl St. Katharienental 
wurden von Hanny alle begrüsst und verabschiedet und zwar immer mit 
Handschlag. 

Die Markenzeichen des Grüntals

Der selbst geräuchte Speck und das selbst gebackcne Brot waren 
Markenzeihen des Grüntals. Hanny und Paul waren mit Recht stolz auf 
das, was sie aus dem Grümtal gemacht hatten . Wenn Hany ihre Gäste 
speziell verwöhnen wollte, hatte sie eigenhändig etwas gebacken: 
Kuchen, Hefenkränze oder Torten. 

Und noch eine andere Besonderheit bot das Grüntal: Hanny hatte Freude 
an ihrem Garten und an einem Blumenmeer rund ums Haus und soweit 
Platz auch im Haus. «Das Grüntal im Sommer ohne Blumen ist 
unvorstellbar» schrieb einer der treuen Grüntal-Gäste. 

So war dann am Samstag die Kirche Basadingen innen und aussen mit 
vielen Blumen vor allem mit Sonnenblumen reich geschmückt, Und in 
weiteren Berichten stand, dass Hanny es fast nicht verkraften konnte, 
dass aus gesundheitlichen Gründen 2004 leider das Grüntal geschlossen 
werden musste. 

Aber die Willisdorfer halfen den Wirtsleuten, über diese schwierige Zeit 
hinwegzukmmen. So schrieb eine Willidorferin: «Liebe Hanny, ich danke 
dir für die wunderschöne Zeit mit Dir und im Grüntal. Ich werde Dich nie 
vergessen,»

Und alle, die an der von Iris Siebel wunderbar gestalteten Trauerfeier 
teilgenommen haben, werden diese nie mehr vergessen. Hanny 
Guldimann- Meister ruhe im Frieden!


Guido Elser
©Text und Foto von Guido Elser

Vorschau auf den "Musikstadl 2012"

NEU: Schlattingen *** Vorschau auf den "Musikstadl 2012" 
(von Guido Elser) 06.10.2012



Musikstadl
Vorschau

Am Samstag, den 13. Oktober führt der Männerchor Basadingen den
Musikstadl bereits zum sehsten mal in der Rodenberghalle in Schlattingen
durch.


Schlattingen 

Der Vorverkauf der reservierten Plätze läuft. Auch dieses Jahr konnte 
wieder eine sehr attraktive und vielfältiges Programm zusammengestellt 
werden, Eine der vielen Attraktionen ist der Entertainer und Sänger 
Michel Villa. 

Die Unterwalliser Stimmungskanone ist einer der gefragtesten 
Unterhalter der Schweiz und bereits seit 20Jahren im Show-Geschäft. Man 
kann sich auf den erstmaligen Besuch von Michel Villa am Muskstadl 
freuen. 

Weitere Highlights sind die Auftritte des Akkordeonsochesters 
Jestetten und des Musikverins Brassband Schlattingen. Neben weiteren 
Künstlerinnen und Künstlern kommt auch der Männerchor Basadingen zu 
seinem Auftritt unter der neuen Leitung von Margrit Vogelsanger. 

Für das Kulinarische trägt einmal mehr Küchenchef Dominik Stöckli mit 
seiner bewährten Crew die Hauptverantwortung.

Saalöffnung ist am Samstag bereits um 17.30 Uhr 
und Programmbeginn um 19.00 Uhr. 

Der Männerchor hofft sehr, dass er auch mit dem Muskstadl 2012 an die 
Erfolge der Vorjahre anknüpfen kann. 

Der Karten Vorverkauf für einen garantierten Sitzplatz läuft über die 

Garage Village in Basadingen und 
Walter Windler, Kugelgasse 2 in Schlattingen 

Der Einrittspreis ist 25 Franken. 


Guido Elser (ge)
© Text und Archivfoto von Guido Elser







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