NEU: Mühle Bachmann, Willisdorf *** Ein Riesenschritt in die Zukunft (von Dieter Ritter) 24.03.2013
Mühle Bachmann, Willisdorf
Riesenschritt in die Zukunft
Die Mühle Bachmann AG in Willisdorf nahm letzten Sommer eine neue
Futtermühle in Betrieb.
Sie ersetzt die Mühle, welche Familie Bachmann vor rund 50 Jahren
gebaut hatte. In der neuen Anlage wird Getreide und Ölsaat von Bauern
aus der Umgebung zu Tierfutter verarbeitet. Pro Stunde können etwa 8
Tonnen gemahlen und gemischt werden.
Die Firma Bühler in Uzwil baute die Mühle und die Misch- und Förderanlagen.
Für die neuen Maschinen und Einrichtungen musste Familie Bachmann ein
25 Meter hohes Fabrikgebäude erstellen lassen. Die statischen
Anforderungen waren enorm. Als Unterbau wurden etwa 20 Meter lange
Pfähle in den Boden gerammt. „Wir haben mehrere Millionen Franken
investiert“ erklärte Reto Bachmann.
Er leitet die Mühle zusammen mit seinem Bruder Beat in sechster
Generation. Auch sein Onkel Max Bachmann ist oft in der Mühle
anzutreffen und bietet der jungen Generation seine Erfahrungen an.
Die Mühle ist seit 1857 in Familienbesitz und wurde immer von
Familienmitgliedern geleitet. Die Bachmann Mühle AG beschäftigt derzeit
14 Mitarbeiter.
Die heutigen Mühlen verkleinern das Material mit Eisenschlägern. Sie
werden deshalb „Schlagmühle“ genannt. Bis vor etwa 150 Jahren sei mit
Steinen gemahlen worden. Der Abrieb der Steine sei mit dem Mehl
gebacken worden und habe den Leuten die Zähne abgeschliffen, erklärte
Bachmann.
Qualität dank moderner Technik
80 Prozent der Produktion läuft vollautomatisch ab, gesteuert in einer
Kommandozentrale. Dort wird der Auftrag eingegeben. Der Computer ruft
aus seinem Speicher die Mahlstruktur und das Mischungsverhältnis für
das gewünschte Futtermittel ab und steuert die Maschinen.
Auf zwei Bildschirmen kann der Produktionsablauf verfolgt werden. Jeder
Schritt wird protokolliert. Falls Probleme auftauchen sollten, wäre es
möglich nachzuweisen, was in welcher Menge im Endprodukt jedes
Auftrages enthalten ist.
Seit 1999 ist die Mühle Bachmann ISO-zertifiziert
„Im Vergleich zu ausländischen Mühlen sind wir eher wie ein kleiner
Laborbetrieb. Trotzdem ist unsere Betriebsgrösse optimal, da wir nur
regional tätig sind“ erklärte Beat Bachmann. Auch sein Bruder Reto ist
zuversichtlich.
„Unsere nahe Zukunft ist gesichert, aber was die Politik vorhat, weiss
man natürlich nicht“ sagte er. Die nächste Generation, derzeit ein
Mädchen und drei Buben, wird vielleicht den Betrieb weiterführen. Das
älteste Kind seivier Jahre alt aber es renne bereits in der Mühle herum,
erzählte Reto Bachmann.
Grüner Strom
Bis zu zehn Prozent des Strombedarfs deckt die Mühle mit ihrem
Stauwehr im Geisslibach. Der Generator leistet je nach Wasserstand etwa
40‘000 bis 60‘000 Kilowatt-Stunden. Die Konzession für das Wehr ist
2005 abgelaufen.
Familie Bachmann hat in diesem Jahr ein Projekt für eine Fischtreppe beim
Kanton eingereicht. Sie erfüllt damit die Auflagen für die Konzessions-
Verlängerung. Weiteren „grünen“ Strom produziert Hanspeter Neukomm
aus Abfällen der Mühle Bachmann in seiner Biogasanlage in Thayngen.
Dieter Ritter (dr)
© Text und Bilder von Dieter Ritter
Reto Bachmann erklärt die komplizierten Fördereinrichtungen
In diesem imposanten Anbau ist die neue Mühle untergebracht
Reto Bachmann steuert von hier aus die Mühle
Riesenschritt in die Zukunft
Die Mühle Bachmann AG in Willisdorf nahm letzten Sommer eine neue
Futtermühle in Betrieb.
Sie ersetzt die Mühle, welche Familie Bachmann vor rund 50 Jahren
gebaut hatte. In der neuen Anlage wird Getreide und Ölsaat von Bauern
aus der Umgebung zu Tierfutter verarbeitet. Pro Stunde können etwa 8
Tonnen gemahlen und gemischt werden.
Die Firma Bühler in Uzwil baute die Mühle und die Misch- und Förderanlagen.
Für die neuen Maschinen und Einrichtungen musste Familie Bachmann ein
25 Meter hohes Fabrikgebäude erstellen lassen. Die statischen
Anforderungen waren enorm. Als Unterbau wurden etwa 20 Meter lange
Pfähle in den Boden gerammt. „Wir haben mehrere Millionen Franken
investiert“ erklärte Reto Bachmann.
Er leitet die Mühle zusammen mit seinem Bruder Beat in sechster
Generation. Auch sein Onkel Max Bachmann ist oft in der Mühle
anzutreffen und bietet der jungen Generation seine Erfahrungen an.
Die Mühle ist seit 1857 in Familienbesitz und wurde immer von
Familienmitgliedern geleitet. Die Bachmann Mühle AG beschäftigt derzeit
14 Mitarbeiter.
Die heutigen Mühlen verkleinern das Material mit Eisenschlägern. Sie
werden deshalb „Schlagmühle“ genannt. Bis vor etwa 150 Jahren sei mit
Steinen gemahlen worden. Der Abrieb der Steine sei mit dem Mehl
gebacken worden und habe den Leuten die Zähne abgeschliffen, erklärte
Bachmann.
Qualität dank moderner Technik
80 Prozent der Produktion läuft vollautomatisch ab, gesteuert in einer
Kommandozentrale. Dort wird der Auftrag eingegeben. Der Computer ruft
aus seinem Speicher die Mahlstruktur und das Mischungsverhältnis für
das gewünschte Futtermittel ab und steuert die Maschinen.
Auf zwei Bildschirmen kann der Produktionsablauf verfolgt werden. Jeder
Schritt wird protokolliert. Falls Probleme auftauchen sollten, wäre es
möglich nachzuweisen, was in welcher Menge im Endprodukt jedes
Auftrages enthalten ist.
Seit 1999 ist die Mühle Bachmann ISO-zertifiziert
„Im Vergleich zu ausländischen Mühlen sind wir eher wie ein kleiner
Laborbetrieb. Trotzdem ist unsere Betriebsgrösse optimal, da wir nur
regional tätig sind“ erklärte Beat Bachmann. Auch sein Bruder Reto ist
zuversichtlich.
„Unsere nahe Zukunft ist gesichert, aber was die Politik vorhat, weiss
man natürlich nicht“ sagte er. Die nächste Generation, derzeit ein
Mädchen und drei Buben, wird vielleicht den Betrieb weiterführen. Das
älteste Kind seivier Jahre alt aber es renne bereits in der Mühle herum,
erzählte Reto Bachmann.
Grüner Strom
Bis zu zehn Prozent des Strombedarfs deckt die Mühle mit ihrem
Stauwehr im Geisslibach. Der Generator leistet je nach Wasserstand etwa
40‘000 bis 60‘000 Kilowatt-Stunden. Die Konzession für das Wehr ist
2005 abgelaufen.
Familie Bachmann hat in diesem Jahr ein Projekt für eine Fischtreppe beim
Kanton eingereicht. Sie erfüllt damit die Auflagen für die Konzessions-
Verlängerung. Weiteren „grünen“ Strom produziert Hanspeter Neukomm
aus Abfällen der Mühle Bachmann in seiner Biogasanlage in Thayngen.
Dieter Ritter (dr)
© Text und Bilder von Dieter Ritter
Reto Bachmann erklärt die komplizierten Fördereinrichtungen
In diesem imposanten Anbau ist die neue Mühle untergebracht
Reto Bachmann steuert von hier aus die Mühle