Dienstag, 22. Mai 2012

NEU: Zum Tode von Kurt Felix *** Biografie (von ihm selber verfasst) 
(von Kurt Felix/Kurt Mettler) 21.05.2012 






Sali zämme

Die traurige Nachricht haben wir alle vernommen: Kurt Felix ist nicht mehr!
http://www.suedostschweiz.ch/kultur/...rt-felix-ist-tot
http://www.drsmusikwelle.ch/www/de/d...smusikwelle.html

Ich erinnere mich besonders gerne an zwei Sendungen, die ich mit ihm 
bei der DRS Musikwelle realisieren durfte:

- Volksmusik-Brunch vom 7. Juni 2009

- Fiirabigmusig vom 20. Februar 2010 "DRS Big Band bi de Lüt" 
mit Live-Aufnahmen "Tour de Swing in Widnau SG". 
Moderation: Kurt Felix

E liebe Gruess vom … Kurt Mettler

Biografie (undatiert)
von Kurt Felix selber verfasst


Als Knabe im Alter von acht Jahren fand ich auf Langwelle erstmals den
Sender RIAS Berlin (Radio im Amerikanischen Sektor).

Ich hörte ihn von nun an täglich, denn auf diesen Wellen waren die
bekanntesten US-Bands zu hören, wie Harry James, Les Brown, Woody
Herman, Duke Ellington, Count Basie, Jimmy Dorsey et cetera.

Mein Vater, selbst ein Bigband-Fan und Leiter eines Tanz-Sextettes,
schrieb einige Swingtitel, die von einem Verlag veröffentlicht wurden.
 

Von nun an war ich Swing-geprägt und bin seither nie mehr davon 
abgerückt. Während meiner Studienzeit zum Lehrer gründete auch ich ein 
Sextett, mit dem ich vor allem die gängigen US-Titel intonierte. So besitze 
ic denn auch unzählige Tondokumente der besten Bands aus aller Welt.

Ich war der letzte Showmaster und TV-Produzent, der im Fernsehen des 
deutschsprachigen Europas regelmässig eine Bigband einsetzte. In der 
Schweiz war dies die Big-Band des öffentlich-rechtlichen Radios ((1974 - 
1981) in der grossen Samstagabendshow «Teleboy» und die Pepe-
Lienhard Bigband (1987 - 1991) in der 90-Minuten-Lotterieshow 
«Supertreffer». 

In Deutschland setzte ich die Dieter-Reith Bigband ein (1983 - 1990) für 
die abendfüllende Samstagabendshow «Verstehen Sie Spass?». Jedes 
dieser Orchester hat in einer 18-Mann-formation gespielt. All diese 
Sendungen haben in der Schweiz wie auch in Deutschland die höchsten 
Einschaltquoten der damaligen Jahrzehnte erzielt.

Diese Bigbands hatten die Funktion, Signete zu intonieren, Jingles, 
Gesangskünstler zu begleiten oder ab und zu auch mit einem 
Instrumentaltitel zu glänzen. Natürlich habe ich als Programmmacher 
immer darauf achten müssen, dass das musikalische Repertoire 
mehrheitsfähig war. 

Wilde Ausflüge in den Jazz - die Musiker hätten das natürlich am liebsten 
gehabt - musste ich oft abbremsen. Beliebt bei den Zuschauern waren 
vor allem US-Standarttitel, von Glenn Miller bis Benny Goodman, die von 
hervorragenden Arrangeuren neu und dem Zeitgeschmack entsprechend 
auf Notenpapier geschrieben wurden. 

Besonders spannend waren die Orchester-Showblocks dann, wenn zum 
Beispiel dieselbe Komposition in verschiedenen Stilen gespielt wurden. 
Oftmals, um das Bild zu beleben, hat vor den Bands ein Fernseh-Ballett 
getanzt, das ich manchmal aus England holte. 

Die Bigbands begleiteten auch bekannte Instrumentalsolisten, wie den 
grandiosen Pianisten Eugen Cicero, den Violinvirtuosen Helmut Zacharias, 
den Orchesterleiter Ray Conniff oder die international bekannte Sängerin 
Caterina Valente und, und, und...

Ray Conniff hatte ich gleich zweimal eingeladen. Er war schliesslich mit 
einer Schweizerin aus Basel verheiratet. Einen seiner letzten Auftritte - 
vor seinem tragischen Unfall, der tödlich endete - absolvierte er in einer 
grossen Gala-Sendung in Luzern, zu dem ich ihn einlud. 

Der zur Zeit bekannteste Schweizer Bandleader Pepe Lienhard übte mit 
seinem Orchester den legendären Conniff-Sound, samt den 
dazugehörenden Sängerinnen und Sängern. Conniff erschien am 
Nachmittag zur Generalprobe, wo er mit seiner Posaune mitspielen sollte. 

Als Probezeit hatte ich eine Viertelstunde eingerechnet, denn schliesslich 
waren ja alle Musiker Profis. Conniff hörte sich sein «Besame Mucho» an, 
im Conniff-Stil vorgetragen von den Radio-, Platten- und Fernseh-
erfahrenen Vollblutmusikern. 

Sein Kommentar: «Das klingt ja wie ein langweiliges Kaffee-Haus-
Orchester.» Die Musiker, die sich schon auf ihre Pause gefreut hatten, 
mussten nachsitzen. Geschlagene zwei Stunden lang, so dass der 
Probeplan für die anderen Mitwirkenden völlig durcheinander geriet. 

Conniff übte mit jedem Musiker beinahe bis zur Erschöpfung derer Takt 
um Takt. Erst dann klang es im Zusammenspiel nach «Conniff original»! 
Die Berufsmusiker hatten tatsächlich den alten Mann mit den weissen 
Haaren völlig unterschätzt. 

Pepe Lienhard gestand hinterher: «So viel haben meine Leute in kurzer 
Zeit noch nie gelernt». Aber mit meinen Nerven!


Kurt Felix





NEU: Im Sport allgemein ***
Extremschwimmer und Extremrenner in Stein am Rhein

(von Peter Spirig) 23.05.2012 



Extremschwimmer und Extremrenner 
in Stein am Rhein 

Während den ersten Etappen von der Quelle bis zum Meer hatte Ernst
Bromeis Probleme. Auch in Stein am Rhein stieg er erst mit viel
Verspätung aus dem Wasser.


Am Donnerstagnachmittag waren Journalisten nach Stein am Rhein an die 
Schifflände geladen. Eingeladen wurden sie von Schweiz Tourismus, 
Tourismus SchaffhauserLand und Tourismus Stein am Rhein. Interessierte 
aus Stein am Rhein waren noch kaum zu sehen. Dies obwohl beim 
„Welsche Törli“ ein auffallendes und rotes Tor für eine Zielankunft 
aufgebaut wurde. 

Auf dem Deck des Salonschiffes St. Georg wurde eine Presskonferenz 
gehalten. Hier mit dabei Regierungsrat Ernst Landolt, Beat Hediger, 
Direktor SchaffhauserLand und Stadtpräsident Franz Hostettmann. Aber 
der Star fehlte. Extremschwimmer Ernst Bromeis hatte Verspätung. 

Der Mensch ist keine Maschiene

Im Jahr des Wassers entschloss er sich im Rahmen des Projektes „Das 
blaue Wunder –Rhein 2012“ von der Rheinquelle bis zur Rheinmündung 
zu schwimmen. Er macht dabei nicht nur auf das Wassers sondern auch 
auf das Wasserparadies Schweiz aufmerksam. 

Während er schwimmt organisiert Tourismus Schweiz entlang der Strecke 
Medienorientierungen und Events. Schafft er`s wird er 1`230 Kilometer 
schwimmend hinter sich gebracht haben. 

Laut Hediger gab es aber bereits im oberen Teil des Rheines Probleme. 
Das Wasser war mit 8 Grad zu kalt und der Neoprenanzug zu dünn. 
Bromeis habe gefroren und zur moralischen Unterstützung kurzfristig 
einen Freund gebeten ihn eine kurze Strecke zu begleiten. 

Beide gingen an den Rand ihrer Kräfte. Sie hätten danach nicht einmal 
mehr die Tassen gut halten können. Man habe gedacht aufzugeben. Am 
Ende der Pressekonferenz gab Hediger bekannt, dass der Bündner mit 
einem dickeren Neoprenanzug am Morgen bei Konstanz in den Seerhein 
gestiegen sei. 

Derzeit durchschwimme er den Untersee und werde am Schluss in Stein 
am Rhein aus dem Wasser steigen. Allerdings mit 2 ½ Stunden 
Verspätung. 

„So genau kann man beim Schwimmer die Ankunft nicht planen, denn der 
Mensch ist keine Maschine“. Später wurde gemunkelt, dass Bromeis einen 
Teil der Strecke nach Schaffhausen auf einem Boot mitfuhr. 

Bewiesen ist dies nicht. Später wurde bekannt, dass Bromeis aufgegeben 
habe. Schweiz Tourismus musste danach die in Deutschland geplanten 
Aktionen absagen.

Geld für krebskranke Kinder

Angekommen ist Bromeis in Stein am Rhein um 18.30 Uhr. Unter den 
Augen zahlreicher Schaulustiger stieg er trotz enormer Anstrengung mit 
einem Lächeln auf dem Gesicht aus den Fluten. Kaum aus dem weniger 
als 13 Grad kalten Wasser gestiegen erwähnte er, während er immer 
wieder seine Hände reibend versuchte zu wärmen, sehr gelitten zu 
haben. 

„Der Untersee war eine Herausforderung“. Zuerst wollte er abwarten bis 
sich der Nebel, der sich am Morgen auf dem Wasser gebildet hatte, 
lichtete. 

Als er dann im Wasser war kamen der zeitliche Druck, die Kälte und der 
Gegenwind dazu. Überraschend erhielt er und seine Crew ab Ermatingen 
Unterstützung. 

Von Reto Hunziker und einem Kollegen der bei der Insel Werd in den See 
stieg. Dies um den Extremschwimmer schwimmend moralisch zu 
unterstützen. Beide trainierten, denn Hunziker will im Juni von der Quelle 
bis zur Mündung rennen. Dabei soll Geld verdient werden. 

Für krebskranke Kinder. Jeder der mehr als 1330 Kilometer kann 
abgekauft werden. Für 13.33 Franken pro Kilometer. Auch Hunkeler wird 
in Stein am Rhein Halt machen. Und dies am 18. Juni. 


Peter Spirig (psp)
© Text und Fotos von Peter Spirig





Beat Hediger und Franz Hostettmann bei der Ansprache an die die Medienleute


Kurz bevor Ernst Bromeis nach einigen Stunden aus dem nicht einmal 13 Grad warmen Wasser
steigen kann


Beat Hediger heisst Ernst Bromeis im Kanton Schaffhausen und in Stein am Rhein herzlich
willkommen (1)


Beat Hediger heisst Ernst Bromeis im Kanton Schaffhausen und in Stein am Rhein herzlich
willkommen (2) 


In der Latschariplatz Music Hall *** Nonstop Musik, Volume (14) (von Max Wirz) 15.05.2012 






Ein wichtiger Hinweis:

Meine bisherigen Musik-Programme können Sie
über die folgenden Links aus dem Archiv abrufen:


>> It's Show Time uf äm Latschariplatz <<


>> Latschariplatz Music Hall <<



Latschariplatz Music Hall *** Nonstop Musik, Volume (14) #1Datum: 15.05.2012, 15:17   









Copacabana-Flash Nr. 12
Alltags-Geschichten von der Copacabana (1)Paulchen, der kleingewachsene, 55-jährige Deutsche, der direkt über
mir ein möbiliertes Appartement in Temporärmiete bezogen hat, ist
ausser sich und kocht vor Wut!
Er beschwert sich lauthals über die "kriminellen Machenschaften" seiner
Wohnungs-Vermittlungs-Agentur.

"Nie mehr Brasilien - nie mehr Copacabana!", schwört er mir.

Ich mache ihn lediglich auf die Meineids-Sanktionen aufmerksam ... - Denn
Paulchen wird in einem Jahr (und etwa zur gleichen Jahreszeit) wieder
hier anzutreffen sein. Es gibt für ihn ganz einfach keine Alternative!

"Wer einmal an der Copacabana Wasser getrunken hat - der kehrt immer
wieder an die "Copa" zurück! "Eine alte Indianer-Weisheit - leicht abgewandelt!

Ergo werden auch für 2011 die acht Wochen Urlaub von Paulchen wieder
am Traumstrand der Copacabana gebucht werden. Mit einem Unterschied
alledings - diesmal bei einer von mir empfohlenen und als seriös
geltenden Vermittlungs-Agentur!

Die "Leidensgeschichte" von Paulchen

Paulchen verbringt seit über 5 Jahren regelmässig seine Ferien in Rio de
Janeiro. Unterkunft hatte er bisher immer bei der Familie seiner
brasilianischen Freundin Ana gefunden.

So auch 2010. Vor 6 Wochen (und nach einem grösseren Familienkrach)
entschloss er sich jedoch, eine eigene Bleibe zu suchen.

Gesagt - getan. Angebote gab es nach der Hochsaison (Mitte November
bis Ende Februar) genügend. Ein grosser Leuchtreklame-Kasten mit der
Aufschrift "Apartamentos para Temporada" an einer der Hauptdurchgangs-
Strassen schien für ihn die richtige Adresse zu sein.

Die Offerte von BR $ 1'200 Reais pro Monat für ca.. 30 Quadratmeter
möbilierten Wohn-Raums hielt er für marktkonform und für seine
Verhältnisse akzeptabel.

Bei der Besichtigng dann der erste Schock: Die Wohnung war schmal und
lang - ein "Schlauch" also. Ein Fenster gegen die Avenida Prado Júnior
war an der Schmalseite vorhanden und brachte etwas Licht in den Raum.

Alle (!) Glühbirnen hingen frei im Raum, denn die Lampen-Fassungen
waren nicht mehr in der Decke verankert.



Der Decken-Ventilator vibrierte bei der Inbetriebnahme nur leicht, drehte
aber nicht mehr.

Beim Doppelbett waren drei Latten des Rostes gebrochen und berührten
den Zimmer-Boden. Der Gasdurchlauf-Erhitzer im Küchenabteil war nicht
zu gebrauchen und der Drehknopf für die Reglage fehlte.

An dem uralten zweiflammigen Gasherd fehlte ebenfalls ein
Regulierungsknopf (derjenige für den Backofen). Im Duschabteil war der
Vorhang nur noch ein 2 Stellen aufgehängt, der Kalt-und Heißwasser-
Umschalter am Brause-Kopf hatte Wackelkontakt.

Später machte sich dies auch dadurch bemerkbar, dass nach ca.
2-3 Minuten Betrieb der 30 Ampère-Sicherungs-Automat ausgelöst wurde
und unser Paulchen plötzlich im Dunkeln stand.

Die Wasserspülung des WC's konnte nur mühsam wieder zum Stillstand
verleitet werden (der Auslösemechanismus streikte). Am grossen
Einbauschrank im Schlafraum waren bei 4 der 9 grossen Schubladen die
Führungen defekt - sie liessen sich nicht bewegen - waren verklemmt.

Die Fernbedienung des TV-Gerätes zerfiel beim Anfassen in ihre
Einzelteile und das Antennen-Zuleitungs-Koaxialkabel hatte keinen
Steckanschluss mehr.

Die beiden Wohnzimmer-Stühle waren wacklige Gestelle, die periodisch
wieder gerichtet werden mussten. Als "betriebssicher" konnten nur
gerade das Schlafsofa und der Ess-Tisch taxiert werden!

Paulchen schluckte 3x leer und unterzeichnete den Mietvertrag trotz der
Mißstände. Der Vermieter hatte ihm ja die Nachbesserung der
Beanstandungen in Aussicht gestellt ...

Dem Stempelaufdruck im Vertrag "Gas, Wasser und elektrische Energie
werden separat abgerechnet " mass er dabei keinerlei Bedeutung zu.

Die erste Monatsmiete von BR $ 1'200 + die Kaution von $ 400 BR
bezahlte er nach seiner Unterschrift unter das Vertragswerk.

Die Vertrags-Dauer wurde auf 30 Tage festgelegt, was bei möblierten
Appartements mit Temporär-Vertragen in Brasilien üblich ist.

Insgesamt erschienen in den folgenden Tagen 3 Handwerker, die die
beanstandeten Objekte in Ordnung stellen sollten. Einzig der Schreiner
war erfolgreich - die Schubladen des Einbauschrankes erfüllten ihre
Funktion wieder.

Die beiden "Elektrofachleute" sahen sich "die Bescherung" an, erklärten,
dass sie Ersatzteile besorgen müssten und wurden nie mehr gesehen ...

Nach 10 Tagen hatte sich Paulchen in den eigenen vier Wänden selber
eingeschlossen! Der Schlüssel der Wohungstür liess sich weder drehen,
noch aus dem Schloss wieder entfernen!

Ein Anruf beim Portier brachte Hilfe: Ein Schlüsseldienst öffnete die Tür,
baute ein neues Schloss ein und verrechnete Paulchen BR 120 $. Für die
Rückerstattung dieses Betrages erklärte sich der Vermieter jedoch nicht
zuständig...

Und nun kommt's faustdick ...

Drei Tage vor Ablauf des ersten Monats erschien ein Gehilfe der Agentur
und eröffnete unserem Paulchen, dass der monatliche Mietzins in Zukunft
BR $ 1'500 betragen würde ...

Noch nie habe ich Paulchen derart ausrasten sehen, wie nach dieser
Mitteilung! Natürlich erklärte er sich damit nicht einverstanden und
beendete das Mietverhältnis.

Was ihn dann aber zu dem Eingangs erwähnten Ausspruch: "Nie mehr
Brasilien - nie mehr Copacabana! " bewegte, war, dass er nun auch noch
für verschiedene der beanstandeten Schäden haftbar gemacht wurde
(da kein Protokoll der Reklamationen bei Mietantritt erstellt wurde!) und
er bei der Kautions-Rückzahlung nur noch ein "kleines Trinkgeld" entgegen
nehmen konnte!

Anmerkung von BrasilienRené

Paulchen wurde in diesem Falle wirklich "über den Tisch gezogen".
Ein Extrembeispiel? Leider nein! Tatsächlich muss sich der Tourist
vorsehen und seine Vermittlungs-Agentur mit Bedacht und Vorsicht
wählen!

Für Referenzen, Entscheidungshilfen oder Unterstützung bei der
Wohnungssuche stehe ich ihnen bei Bedarf gerne über meine E-Mail -
Adresse (
rene@copacabana.li) zur Verfügung.
Hotelpreise für Rio+20 explodieren

Wie jetzt bekannt wurde, so wollen immer mehr Länder weniger
Delegierte nach Rio entsenden. Der Grund hierfür ist nicht etwa das
mangelnde Interesse an dem Gipfel, welcher die Chance hat die größte
Konferenz zu werden, welche die Vereinten Nationen bis dato
ausgerichtet haben.
 



Nein, es sind die Hotelpreise, die immer mehr Delegierte abschrecken am 
Rio+20-Gipfel teilzunehmen. Der Preis von 600 Euro pro Nacht für eine 
Übernachtung in der Fünfsternekategorie, dass ist dann doch den 
meisten zu viel.

Das sieht jedoch der Konferenzbeauftragte der Stadt Rio völlig anders, 
denn Sérgio Besserman kann gar nicht die Kritik von elf Abgeordneten 
des Europaparlaments bzgl. der angehobenen Hotelpreise passend zum 
Gipfel verstehen. Bessermann bezeichnete es “zutiefst unglücklich“ dass 
die Abgeordneten scharfe Kritik an den Übernachtungspreisen geäußert 
hatten. 

Denn seiner Meinung nach wurden diese Preise ja auch in der 
Vergangenheit in Paris oder New York ohne Einspruch akzeptiert. Für ihn 
sind solche Äußerungen ein Zeichen dafür, dass es noch viele nicht 
verstanden haben oder akzeptieren wollen, dass auch Brasilien 
inzwischen wirtschaftlich wesentlich besser dasteht, als dies früher der 
Fall war – somit sich auch die Preisgefüge nach oben hin verändert 
haben.


Sérgio Bessermann


Fakt ist jedoch, dass alleine die Europäische Union ihre Delegation um 30 
Prozent gekürzt hat. Somit ist es eher fraglich, ob letztendlich auch 
tatsächlich die einst erwarteten 50.000 Rio+20-Gipfel-Teilnehmer auch 
tatsächlich kommen werden. 

Von Seiten der Regierung wird nun versucht Druck auf die Hoteliers 
auszuüben, damit der Ruf des Gipfels nicht auch noch wegen diesem 
Punkt stark leidet. Ob sich die Hoteliere aber letztendlich diesem Druck 
beugen werden, dies ist mehr als fraglich.

Schließlich galt schon immer für Rio die einfache Faustregel, dass man die 
eh schon hohen Hotelpreise zu Silvester und Karneval einfach nur mit drei 
multiplizieren brauchte, um dann die jeweiligen Saison-Preise zu erhalten. 
An dieser Vorgehensweise hielt man sich auch zuerst bei dem Rio+20-
Gipfel, nur diesmal juckte es wohl zu vielen Hoteliers in den Fingern die 
Grenzen auszutesten und zu schauen, was der Markt tatsächlich bereit 
ist herzugeben. 

Auch die Pflichtpakete in Rio für Wochenenden oder vor oder nach 
Feiertagen, wo über den gesamten Zeitraum gebucht werden muss ganz 
gleich ob man das Zimmer letztendlich benötigt oder nicht, wurde auf den 
Rio+20-Gipfel angewendet. 

So offerieren die großen und bedeutenden Hotels fast alle ausschließlich 
nur ein Zimmer für den gesamten Gipfelzeitraum, ganz gleich wie lange 
man tatsächlich an diesem teilnehmen kann oder möchte.

Die brasilianische Regierung, die sich nun medienwirksam bei den 
Hoteliers für eine Senkung der Hotelpreise einsetzt, trägt jedoch an 
diesen eine hohe Mitverantwortung. Schließlich war es das 
Außenministerium, welches eine Agentur vor mehreren Monaten damit 
beauftragt hatte, rund 70 Prozent der Zimmer in der Vier- und Fünfsterne-
Kategorie zu reservieren. 


Wer ein so großes Kontingent an Hotelbetten bucht, der erhält auf dem 
freien Markt einen gehörigen Preisnachlass. Normalerweise zumindest – 
aber nicht in Rio. Denn selbst gegenüber der Agentur wurden die Preise 
kräftig erhöht, anstatt dass ein Rabatt gewährt wurde. 

Die Agentur packte dann noch einmal eine Gewinnmarge von 30 Prozent 
für sich oben drauf.

Eigentlich hätte der Konferenzbeauftragte mit seiner Kritik an den elf 
Europa- parlament-Abgeordneten, die sich über die zu hohen Preise 
beschwert hatten, lieber hinter dem Berg halten sollen. Denn auch aus 
Brasilien selber hagelt es immer lauter werdende Kritik. 

So musste man in Brasília feststellen, dass für die einhundert 
Abgeordneten welche man nach Rio entsenden wollte, der knapp 
kalkulierte Spesen-Etat für die Übernachtungen nicht ausreicht. Die 
Umweltministerin Izabel Teixeira machte keinen Hehl daraus, dass sie in 
Rio lieber bei Freunden übernachten werde, um Kosten zu sparen, als das 
Geld den Hotels hinterherzuwerfen. 

Glück dem, der dann wahre Freunde vor Ort hat, denn anders als in 
Europa ist es in Brasilien nicht üblich Privatzimmer anzubieten – und wer 
dies tut, der will meist ebenfalls kräftig Kasse machen.

Viele sehen jetzt bereits in dem Rio+20-Gipfel die Generalprobe zum 
Abkassieren für die anstehende Fußball-WM. Die Anzahl der Hotelbetten 
von derzeit rund 32.000 Betten soll bis dahin zwar noch einmal um 
17.000 weitere Hotelzimmer erhöht werden, und falls diese Anzahl an 
Übernachtungsmöglichkeiten nicht ausreicht sollen riesige 
Kreuzfahrtschiffe im Hafen vor Anker gehen – aber obsich dadurch ein 
günstigeres Preisgefüge für die Fußball-Fans ergibt ist mehr als fraglich.
Die Permatin hat ihre Produktion
definitiv eingestellt


Die Seifenfabrik lud am Samstag zum Tag der offenen Tür und lädt bis
zum 31. Mai zum stark verbilligten Abverkauf.


Aussagekräftiger hätten diese Bilder kaum sein können. Es handelte sich 
um stehen gebliebene Zeiger der Werksuhr und um ein Bild mit einem 
weinenden Kind. Am Samstag ging ein Stück hochstehender Seifenkultur 
seinem Ende entgegen. 

Die Permatin an der Kaltenbacherstrasse 32 in Stein am Rhein lud zum 
Tag der offenen Türen und zum Abverkauf. Der Abverkauf mit stark 
verbilligten Preisen dauert bis zum 31. Mai. Danach wird das fünfzig Jahre 
alte Gebäude abgebrochen. 

Mit den Mitarbeitern habe man frühzeitig gesprochen. Ihre Zukunft ist, 
laut Geschäftsleiter Mark Laager, geregelt. Danach baut „Implenia“ ein 
neues Gebäude. Im Herbst 2013 will Coop dort einen Supermarkt mit Bau 
und Hobby eröffnen. 

Permatin in der Krise

Die erste Produktion nahm Permatin 1919 auf. Hinter der Druckerei Fischli 
wurde das von Ernst Straub erfundene flüssige Waschmittel Permatin 
produziert. 

Den Anstoss gab die Druckerschwärze die sich auf Arbeitskleidern 
festsetzte. 1933 wurde die erste Schmierseife hergestellt. Kurz nach dem 
Krieg konnte ein Gebäude vis a vis des Bahnhofs bezogen werden. 

„Letzten Samstag brachten einige weiss beschürzte Frauen Betrieb in die 
grau verhängten Gassen unseres Städtchens“ hiess es am 27. Oktober 
1952 im Steiner Anzeiger. Man warb für das Waschmittel „Valan“. 

Daran drohte Permatin zu ersticken. Man hatte die Rechte und sich selbst 
übernommen. Trotzdem konnte am 16. August 1963 das Gebäude an der 
Kaltenbacherstrasse eingeweiht werden. Zuvor wurde die Firma von einer 
Familie Kuhbier aus Nordrhein-Westfalen übernommen. 

Neue Artikel kreiert

Mark Laager, seit 1989 Geschäftsleiter, baute die Produktion aus. Er 
konnte sich dabei auf tüchtige Mitarbeiter verlassen. So bot Permatin 
unter anderem Papierspender, Seifen für den Gast, die Gallseife sowie 
Seifen für Body und Haar an. 

Aber die Konkurrenz aus Fernost setzte zu. Es kam zu neuen Artikel. Mit 
der Schweizer Armee wurde die „Beschussseife“ entwickelt. Anhand 
dieser Blöcke wurde unter anderem die Schusslaufbahn bestimmt.

Die Seifenkultur verschwindet aus Stein

Unter den zahlreichen Gästen die am Samstag die Permatin besuchten 
einer über den sich Mark Laager besonders freute. Es war Vasco Hebel
Mark Laager nannte den Drittklässler liebevoll „Seifenfreak“. Gerührt 
konnte er von dem Jungen ein Geschenk entgegen nehmen. 

Vasco hatte ein Ringheft plus CD gestaltet. Im Heft Erläuterungen zum 
Thema Seife. Seine Kenntnisse erhielt er unter anderem von Mark 
Laager. Der Bub ist Sammler, hat aber ein Platzmangel. Das brachte Mark 
Laager auf die Idee, eine Spende an das Sitterwerk in St. Gallen mit der 
Auflage zu koppeln, zusammen mit dem Jungen dessen Platzproblem zu 
entschärfen. 

Ein Teil der Seifenproduktion wird von der Seifenfabrik „Enzian“ im 
Deutschen Metzingen übernommen. 


Peter Spirig (psp)
© Text und Fotos von Peter Spirig



Auch hier kommt die Seife aus Stein am Rhein gut an


Letzter Blick in einen riesigen Maschinenschlund


Ein Rührwerk das nun ein für allemal stille steht


Gross und klein wundern sich über das grosse Stück Seife


Auch dieses einheimische Paar war von den Seifen der Permatin angetan


Hier freute sich der Geschäftsleiter riesig! Vom wohl jüngsten „Seifenfreak“ erhielt er ein
Ringheft und zwei CD`s mit vielen Informationen


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