NEU: Eschenz, Hüttwilen und Mammern *** Waidmanns Heil für „Sauefritz“
(von Thomas Fleischmann) (14.12.2012)
Revierübergreifende Behördenjagd
mit Eschenz, Hüttwilen und Mammern
Sie hat seit vielen Jahren Tradition: Die Gemeinderatsjagd, zu welcher die
Jagdgesellschaft Eschenz – Hüttwilen jeweils die Behörden der beiden
Gemeinden zur Treibjagd einlädt.
Am vergangenen Samstag war es wieder einmal soweit, diesmal sogar
revierübergreifend mit der Jagdgesellschaft Mammern. Das Jägerlatein
gehört ja zur Jagd bekanntlich dazu. Unter dem Jägerlatein versteht man
Erzählungen von Jägern, in denen die Zahl und besonders die Grösse der
erlegten Tiere übertrieben dargestellt werden.
Bismarck sagte dazu einmal: „Es wird nie so viel gelogen wie vor der
Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“ Für einmal traf dies am
vergangenen Wochenende beileibe nicht zu. Der erste Trieb am Morgen
wurde, wie eingangs erwähnt, zusammen mit der Jagdgesellschaft
Mammern verabredet.
Es war vereinbart, dass die Jagdgesellschaft Eschenz-Hüttwilen das
Gebiet westlich des Fennenbachs und Mammern den östlichen Teil der
Waldfläche bejagen werden. Die Treiber aus Richtung Eschenz waren erst
kurze Zeit im Waldstück unterhalb des Schlosses Freudenfels unterwegs,
als der Ruf ertönte „Saue, Saue“.
Und nur wenige Augenblicke später hallten auch Schüsse durch die
Gegend, was erwarten liess, es könnte den einen oder andern Abschuss
gegeben haben. Als sich Jäger, Treiber und Gäste kurze Zeit später beim
vereinbarten Treffpunkt in Klingenzell trafen, trauten sie ihren Augen
nicht.
Gleich 5 Wildsauen lagen auf der Stecke, dazu ein Reh. Besonders einer
der Teilnehmer wird diesen Tagen wohl kaum vergessen. Jäger Fritz
Waldspurger sen., der kurz vor dem Eintritt ins 90. Lebensjahr steht, und
der sinnigerweise in der Jagdgesellschaft den Übernamen „Sauefritz“
trägt.
Er alleine erlegte an diesem Wintermorgen nicht weniger als drei der
insgesamt fünf Wildschweine. Nein, das ist für einmal kein Jägerlatein,
genau so hat es sich in den Wäldern oberhalb von Eschenz zugetragen.
Der Meisterschütze konnte es selber kaum fassen. „Als der Keiler vor mir
auftauchte, nahm ich ihn ins Visier, drückte ab und schon ist das Tier tot
umgefallen. „Es hat mich fast der Schlag getroffen ob dieses Volltreffers“,
meinte Waldspurger sen. mit immer noch aufgeregter Stimme.
Offensicht hat er sich aber sehr rasch erholt, denn als nur wenige
Augenblicke später die Rotte vor ihm auf dem Feld aufkreuzte, erlegte er
nochmals zwei Tiere, als sei dies das einfachste Ding der Welt.
Auch an dieser Stelle nochmals „Weidmannsheil“ lieber Fritz und allen
andern Schützen. Es war einmal mehr ein Erlebnis besonderer Art in der
Natur, dazu ein Wintertag, wie man ihn sich schöner nicht vorstellen
kann.
Im Namen der Gemeindebehörden von Hüttwilen und Eschenz danken wir
den Jagdgesellschaften Eschenz-Hüttwilen und Mammern für den
bereichernden und unvergesslichen Tag.
Thomas Fleischmann
„Sauenfritz“ Fritz Waldspurgers sen., erlebt die Jagd seines Lebens
MERKE:
Lediglich lesen ist out - heute diskutiert man darüber -auf dem Latschariplatz!
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Donnerstag, 13. Dezember 2012
Kontrollierte Verluste
NEU: Politisches Geschehen in Oesterreich *** Kontrollierte Verluste
(von franzjosefs) (13.12.2012)
Kontrollierte Verluste
Salzburg hat eine ganz, ganz böse Landesbeamtin, welche jahrelang mit
Steuergeldern hochriskante Spekulationsgeschäfte betrieb, so, als wäre
das Leben ein Spiel. Rien ne va plus. Schon dieser Ausdruck aus der
Zockerwelt täuscht. Das „plus“ deutet nicht darauf hin, dass das Spiel gut
ausgehen muss.
Egal. Jedenfalls brennt jetzt der Hut, über 300 Millionen Euro gehen den
Bach – in diesem Fall wohl die Salzach – hinunter und wahrscheinlich
könnte der Schaden locker die Milliarden Grenze überschreiten.
Ja darf denn eine Beamtin so etwas machen? Genau darum geht es. Die
Frau hatte nach jetzigem Wissensstand keine persönlichen Vorteile aus
der Zockerei. Aus Jux und Tollerei wird sie es wohl nicht gemacht haben.
Da gab es, davon ist auszugehen, einen Vorgesetzten, der diese Deals
anschaffte.
Lustig ist auch, dass die politisch Verantwortlichen von Rot / Schwarz nun
vor Entsetzen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und
überdurchschnittlich überrascht sind, obwohl mehrere Banken vor den
drohenden Verlusten schon vor Jahren gewarnt haben.
Jetzt ist man natürlich um Schadensbegrenzung und Schuldzuweisungen
bemüht.
Gabi Burgstaller will nicht zurücktreten. „Jetzt gehen heißt, sich aus der
Verantwortung zu drücken“, meint sie und möchte kontrolliert aus den
Risikogeschäften aussteigen. Das klingt beruhigend. Dann werden es halt
kontrollierte Verluste. Immer noch besser, als ein unkontrolliertes Minus.
Wilfried Haslauer möchte eine lückenlose Aufklärung plus Neuwahlen.
Letzteres hat zwar auch ein bisschen mit Zocken zu tun, ist aber vielleicht
eine Chance, Salzburg wieder schwarz einzufärben.
Damit die Welt am Fuße des Untersbergs wieder in Ordnung ist.
Die böse Beamtin wird aller Voraussicht nach fristlos entlassen,
strafrechtlich verurteilt, geteert, gefedert und des Landes verwiesen.
Schließlich war sie es ja, die das Unheil anrichtete.
franzjosefs
Der alte Mann denkt nach - von Montag bis Freitag...
Satirische Kommentare zu Politik, Wirtschaft und was das
Leben sonst noch zu bieten hat.
Gedaunknsplitta-Bloghttp://gedaunknsplitta.blog.de/
Eine Vielfalt von weiteren Themen
und Meinungen erwartet Sie auf dem
"Original Latschariplatz"
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http://www.bannjongg.com/cgi-bin/sbb....cgi?&a=news
(von franzjosefs) (13.12.2012)
Kontrollierte Verluste
Salzburg hat eine ganz, ganz böse Landesbeamtin, welche jahrelang mit
Steuergeldern hochriskante Spekulationsgeschäfte betrieb, so, als wäre
das Leben ein Spiel. Rien ne va plus. Schon dieser Ausdruck aus der
Zockerwelt täuscht. Das „plus“ deutet nicht darauf hin, dass das Spiel gut
ausgehen muss.
Egal. Jedenfalls brennt jetzt der Hut, über 300 Millionen Euro gehen den
Bach – in diesem Fall wohl die Salzach – hinunter und wahrscheinlich
könnte der Schaden locker die Milliarden Grenze überschreiten.
Ja darf denn eine Beamtin so etwas machen? Genau darum geht es. Die
Frau hatte nach jetzigem Wissensstand keine persönlichen Vorteile aus
der Zockerei. Aus Jux und Tollerei wird sie es wohl nicht gemacht haben.
Da gab es, davon ist auszugehen, einen Vorgesetzten, der diese Deals
anschaffte.
Lustig ist auch, dass die politisch Verantwortlichen von Rot / Schwarz nun
vor Entsetzen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und
überdurchschnittlich überrascht sind, obwohl mehrere Banken vor den
drohenden Verlusten schon vor Jahren gewarnt haben.
Jetzt ist man natürlich um Schadensbegrenzung und Schuldzuweisungen
bemüht.
Gabi Burgstaller will nicht zurücktreten. „Jetzt gehen heißt, sich aus der
Verantwortung zu drücken“, meint sie und möchte kontrolliert aus den
Risikogeschäften aussteigen. Das klingt beruhigend. Dann werden es halt
kontrollierte Verluste. Immer noch besser, als ein unkontrolliertes Minus.
Wilfried Haslauer möchte eine lückenlose Aufklärung plus Neuwahlen.
Letzteres hat zwar auch ein bisschen mit Zocken zu tun, ist aber vielleicht
eine Chance, Salzburg wieder schwarz einzufärben.
Damit die Welt am Fuße des Untersbergs wieder in Ordnung ist.
Die böse Beamtin wird aller Voraussicht nach fristlos entlassen,
strafrechtlich verurteilt, geteert, gefedert und des Landes verwiesen.
Schließlich war sie es ja, die das Unheil anrichtete.
franzjosefs
Der alte Mann denkt nach - von Montag bis Freitag...
Satirische Kommentare zu Politik, Wirtschaft und was das
Leben sonst noch zu bieten hat.
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Martha's Advents-Box 2012 *** 13. Dezember
NEU: Martha's Advents-Box 2012 *** 13. Dezember (von Martha Stadlmair) (13.12.2012)
13. Dezember
Weihnachten unter Palmen
Erinnerung, wieder ist es Winter und wieder sinken meine Stiefel in die
20 cm Neuschnee ein. So tragen mich meine mit Schafsfell gefütterten
Treter an das weihnachtlich geschmückte Fenster eines Reisebüros.
„Weihnachten unter Palmen“ steht auf dem grossen Plakat. Daneben
hängen Bilder von weissen Sandstränden und einem Weihnachtsmann in
Badehose. Ein Schmunzeln huscht mir über das eingefrorene Gesicht.
Weihnachten unter Palmen, das gab’s auch bei mir schon.
Allerdings wollte mir kein leichtbekleideter Weihnachtsmann
Sangriapunsch andrehen. Weihnachten unter Palmen an der deutschen
Ostseeküste. Letztes Jahr nahm die Geschichte ihren Lauf, besser
gesagt, ihren Fall.
Es fielen ganz viele, dicke Schneeflocken und legten sich auf alles,was
nicht weglief. Weisse Weihnacht ist doch soooo romantisch. Die hatten
wir jetzt, und zwar mit „g“ ganz weisse Weihnacht. Auf dem Balkon lag
mindesten ein halber Meter Schnee. Das Weiss, wie ein strahlend
weisses Lächeln von jemandem der triumphiert. Klimawandel und die
Umweltverschmutzung geistern im Kopf herum.
Das Telefon: meine Mutter war dran: „Kind, bleibt bloss zu Hause,
draussen ist die Hölle los!“ Gut, die Hölle hatte ich mir mit ganz viel Feuer
und Lava vorgestellt, aber ich verstand.
„Ja Mama, wir bleiben daheim. Aus Weihnachten mit der Familie wird wohl
leider nichts.“
„Schatz wir müssen einkaufen“, flüsterte ich meinem Freund ins Ohr. „Wir
haben doch alle Geschenke, du hast sie gestern verpackt.“ „Nein“
entgegnete ich, „wir brauchen Lebensmittel, wir können hier nicht weg,
wir sind eingeschneit.“
„Quatsch!“ gab er zurück. Aber auch ihm fiel die Kinnlade herunter. Der
Schnee zeigte ihm sein strahlendes Siegerlächeln. Kennen Sie das
Michelin-Männchen? Genauso sahen wir aus. Wir machten uns also auf
zum Supermarkt.
Kurz bezahlen und dann wieder raus in die weisse Pracht. Zu Hause
schmiss ich mich in Schale. Das volle Programm, versteht sich: Haare,
Make-up, Klamotten und Ohrringe die wie Weihnachtskugeln aussahen.
Ich machte weihnachtliche Musik an und kramte die Tischdecke hervor.
Und dann, oh mein Gott, kein Weihnachtsbaum, kein Zweig, nichts wo ich
die Geschenke hätte drunter legen können. Was nun? Doch, da, hinten in
der Ecke, da stand er ja, der ultimative Weihnachtsbaumersatz: die
Palme.
Ich stellte also die Palme in die Mitte des Raumes und begann zu
schmücken. Der Stamm bekam eine Ummantelung aus knallrotem
Geschenkpapier, kleine Schnapsflaschen hingen an bunten Schleifen.
Kleine Bonbons zierten die Palme und die Lichterkette, welche ihr eine
weihnachtlichen Schimmer gab.
Eine Weihnachtspalme - einen Tannenbaum braucht es nicht, wenn man
eine Palme hat.
© Lisa David
13. Dezember
Weihnachten unter Palmen
Erinnerung, wieder ist es Winter und wieder sinken meine Stiefel in die
20 cm Neuschnee ein. So tragen mich meine mit Schafsfell gefütterten
Treter an das weihnachtlich geschmückte Fenster eines Reisebüros.
„Weihnachten unter Palmen“ steht auf dem grossen Plakat. Daneben
hängen Bilder von weissen Sandstränden und einem Weihnachtsmann in
Badehose. Ein Schmunzeln huscht mir über das eingefrorene Gesicht.
Weihnachten unter Palmen, das gab’s auch bei mir schon.
Allerdings wollte mir kein leichtbekleideter Weihnachtsmann
Sangriapunsch andrehen. Weihnachten unter Palmen an der deutschen
Ostseeküste. Letztes Jahr nahm die Geschichte ihren Lauf, besser
gesagt, ihren Fall.
Es fielen ganz viele, dicke Schneeflocken und legten sich auf alles,was
nicht weglief. Weisse Weihnacht ist doch soooo romantisch. Die hatten
wir jetzt, und zwar mit „g“ ganz weisse Weihnacht. Auf dem Balkon lag
mindesten ein halber Meter Schnee. Das Weiss, wie ein strahlend
weisses Lächeln von jemandem der triumphiert. Klimawandel und die
Umweltverschmutzung geistern im Kopf herum.
Das Telefon: meine Mutter war dran: „Kind, bleibt bloss zu Hause,
draussen ist die Hölle los!“ Gut, die Hölle hatte ich mir mit ganz viel Feuer
und Lava vorgestellt, aber ich verstand.
„Ja Mama, wir bleiben daheim. Aus Weihnachten mit der Familie wird wohl
leider nichts.“
„Schatz wir müssen einkaufen“, flüsterte ich meinem Freund ins Ohr. „Wir
haben doch alle Geschenke, du hast sie gestern verpackt.“ „Nein“
entgegnete ich, „wir brauchen Lebensmittel, wir können hier nicht weg,
wir sind eingeschneit.“
„Quatsch!“ gab er zurück. Aber auch ihm fiel die Kinnlade herunter. Der
Schnee zeigte ihm sein strahlendes Siegerlächeln. Kennen Sie das
Michelin-Männchen? Genauso sahen wir aus. Wir machten uns also auf
zum Supermarkt.
Kurz bezahlen und dann wieder raus in die weisse Pracht. Zu Hause
schmiss ich mich in Schale. Das volle Programm, versteht sich: Haare,
Make-up, Klamotten und Ohrringe die wie Weihnachtskugeln aussahen.
Ich machte weihnachtliche Musik an und kramte die Tischdecke hervor.
Und dann, oh mein Gott, kein Weihnachtsbaum, kein Zweig, nichts wo ich
die Geschenke hätte drunter legen können. Was nun? Doch, da, hinten in
der Ecke, da stand er ja, der ultimative Weihnachtsbaumersatz: die
Palme.
Ich stellte also die Palme in die Mitte des Raumes und begann zu
schmücken. Der Stamm bekam eine Ummantelung aus knallrotem
Geschenkpapier, kleine Schnapsflaschen hingen an bunten Schleifen.
Kleine Bonbons zierten die Palme und die Lichterkette, welche ihr eine
weihnachtlichen Schimmer gab.
Eine Weihnachtspalme - einen Tannenbaum braucht es nicht, wenn man
eine Palme hat.
© Lisa David
Martha's Advents-Box 2012 *** 12. Dezember
NEU: Martha's Advents-Box 2012 *** 12. Dezember (von Martha Stadlmair) (12.12.2012)
12. Dezember
Die etwas verspätete
Weihnachtsgeschichte
Eine Erinnerung
Eine 74 jährige Mutter schreibt am 7. Januar 1982 ihrer Tochter zum 40.
Geburtstag, erinnert sie sich der schwierigen Situation, die sie als junge
Witwe, hochschwanger mit ihrem dritten Kind, durchlebte.
Liebe Tochter,
nun nehme ich mir doch noch Zeit, Dir einen langen Brief zu schreiben,
alles Gute zu wünschen, vor allem Gesundheit und Zufriedenheit.
Ich denke an die Vergangenheit zurück, und Du darfst mitkommen.
Also ganz genau Weihnachten 1941, vor dem heiligen Abend, habe ich
Deine Geschwister auf den Schlitten gesetzt und bin zu Fuss in mein
Heimatdorf zum elterlichen Hof getippelt.
10 km zu Fuss; wenn es bergauf ging mussten sie natürlich absteigen
und zu Fuss laufen. Es war ziemlich kalt, doch Du warst ja noch schön „a
de Wärmi“.
Ich kam mir vor wie die heilige Maria, nur der Josef hat gefehlt, und den
Esel musste ich auch selber machen. Aber die Herberge war bereit. Ich
weiss es noch ganz genau, meine Mutter war in der grossen Küche am
Bodenaufwaschen.
Mit erstaunten Augen empfing sie uns herzlich, setzte flugs euch Kinder
auf’s warme „Cheuschtli“, und ich steuerte todmüde auf das Sofa zu. Aber
kaum dass ich sass, fingst Du wild in meinem Bauch zu strampeln an,
sodass ich Angst bekam, die Geburt gehe schon los. Doch wir haben uns
beide wieder beruhigt.
Am zweiten Weihnachtstag hat dein Onkel, uns dann mit Ross und
Wagen, wieder nach Hause gefahren. Und am 7. Januar 1942 lagst Du in
meinen Armen.
Unsere Nachbarin war dabei, aber nicht als Du geboren wurdest, denn
bei jedem Weh rannte sie in die Stube hinüber und rief: „Ich chann nüd
zueluege“.
Nun Vergangenheit Ade – es lebe die Zukunft. Jetzt ist aber auch Zeit,
Schluss zu machen, du siehst ja, ich fange an mich zu verschreiben.
Auf baldiges Wiederhören hoffend, grüsst Dich recht herzlich
Deine Mutter
© Caecilia Bühlmann
12. Dezember
Die etwas verspätete
Weihnachtsgeschichte
Eine Erinnerung
Eine 74 jährige Mutter schreibt am 7. Januar 1982 ihrer Tochter zum 40.
Geburtstag, erinnert sie sich der schwierigen Situation, die sie als junge
Witwe, hochschwanger mit ihrem dritten Kind, durchlebte.
Liebe Tochter,
nun nehme ich mir doch noch Zeit, Dir einen langen Brief zu schreiben,
alles Gute zu wünschen, vor allem Gesundheit und Zufriedenheit.
Ich denke an die Vergangenheit zurück, und Du darfst mitkommen.
Also ganz genau Weihnachten 1941, vor dem heiligen Abend, habe ich
Deine Geschwister auf den Schlitten gesetzt und bin zu Fuss in mein
Heimatdorf zum elterlichen Hof getippelt.
10 km zu Fuss; wenn es bergauf ging mussten sie natürlich absteigen
und zu Fuss laufen. Es war ziemlich kalt, doch Du warst ja noch schön „a
de Wärmi“.
Ich kam mir vor wie die heilige Maria, nur der Josef hat gefehlt, und den
Esel musste ich auch selber machen. Aber die Herberge war bereit. Ich
weiss es noch ganz genau, meine Mutter war in der grossen Küche am
Bodenaufwaschen.
Mit erstaunten Augen empfing sie uns herzlich, setzte flugs euch Kinder
auf’s warme „Cheuschtli“, und ich steuerte todmüde auf das Sofa zu. Aber
kaum dass ich sass, fingst Du wild in meinem Bauch zu strampeln an,
sodass ich Angst bekam, die Geburt gehe schon los. Doch wir haben uns
beide wieder beruhigt.
Am zweiten Weihnachtstag hat dein Onkel, uns dann mit Ross und
Wagen, wieder nach Hause gefahren. Und am 7. Januar 1942 lagst Du in
meinen Armen.
Unsere Nachbarin war dabei, aber nicht als Du geboren wurdest, denn
bei jedem Weh rannte sie in die Stube hinüber und rief: „Ich chann nüd
zueluege“.
Nun Vergangenheit Ade – es lebe die Zukunft. Jetzt ist aber auch Zeit,
Schluss zu machen, du siehst ja, ich fange an mich zu verschreiben.
Auf baldiges Wiederhören hoffend, grüsst Dich recht herzlich
Deine Mutter
© Caecilia Bühlmann
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