Mittwoch, 20. Februar 2013

Auch für Österreich, Luxemburg und Deutschland...





Auch für Österreich, Luxemburg und
Deutschland...


Nachdem ich mich noch Anfang der Woche darüber geärgert hatte,
dass der Präsident von Novartis nach seinem Rücktritt ein "Beratergehalt"
von insgesamt 72 Millionen Franken erhalten soll, verteilt über 6 Jahre,
nun eine erfreuliche Meldung:

Es gibt Gegenwehr. Die öffentliche Meinung hat doch etwas bewirkt, die
Zusage besagter Zahlungen wird zurückgenommen.


Und dann ist da noch Thomas Minder, parteiloser Schweizer Ständerat 
(Kanton Schaffhausen, gefällt mir als Rheinländer natürlich sowieso). 
Guter Mann. Denn: Er ist Initiator einer Volksinitiative "gegen Abzockerei". 
Da geht es um konkret um Managergehälter.



Unsere Brüder und Schwestern in der Schweiz haben es diesbezüglich 
gut, denn am 3. März können sie darüber abstimmen. Ich habe mir den 
Initiativtext angeschaut. Klasse!

Lesen Sie sich zum Beispiel folgende Zeilen aus dem Initiativtext durch - 
geht doch runter wie Öl:

"Die Generalversammlung stimmt jährlich über die Gesamtsumme aller 
Vergütungen (Geld und Wert der Sachleistungen) des Verwaltungsrates, 
der Geschäftsleitung und des Beirates ab. Sie wählt jährlich die 
Verwaltungsratspräsidentin oder den Verwaltungsratspräsidenten und 
einzeln die Mitglieder des Verwaltungsrates und des Vergütungsausschusses 
sowie die unabhängige Stimmrechtsvertreterin oder den unabhängigen 
Stimmrechtsvertreter. 

Die Pensionskassen stimmen im Interesse ihrer Versicherten ab und 
legen offen, wie sie gestimmt haben. Die Aktionärinnen und Aktionäre 
können elektronisch fernabstimmen; die Organ- und Depotstimmrechts-
Vertretung ist untersagt."

Das Gute daran: Dies ist keine utopische Wunschvorstellung, sondern 
realistische Möglichkeit geworden. Dank Thomas Minder. Sollte die 
Initiative erfolgreich sein, muss sie spätestens innerhalb eines Jahres 
gesetzliche Wirkung erlangen.

Und die Chancen stehen durchaus gut. Laut Tages Anzeiger würden 
derzeit rund 57% der Stimmberechtigten für diese Initiative stimmen.

Und so spielt möglicherweise auch der Ex-Präsident von Novartis seine 
Rolle. Denn wer weiß, vielleicht sind zahlreiche Stimmberechtigte erst 
durch ihn (72 Millionen Abfindung!) auf die Thematik aufmerksam gemacht 
worden. 

Und gerechter Zorn kann in diesem Fall in eine konkrete Handlungs-
Möglichkeit kanalisiert werden. Wieso fällt mir genau in dem 
Zusammenhang ein Zitat ein - siehe "Zitat des Tages"...

Die Schweizer/innen haben es da gut! Die Schweizer Mitglieder der 
Latschariplatz-Community können ihre Möglichkeit zur Stimmabgabe am 
3. März nutzen.!

So eine Initiative wünsche ich mir auch für Österreich, Luxemburg und 
Deutschland. Ja, ich weiß, die Gesetzeslage ist dort unterschiedlich in 
Bezug auf Volksabstimmungen. Aber wünschen kann ich es mir doch, 
oder?

Mit herzlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.
Chefredakteur Traders Daily
Koblenzer Straße 99
53177 Bonn


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