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der Mißbrauch der Paulskirche
(von kapverd) 15.10.2012
Der Missbrauch der Paulskirche
http://de.wikipedia.org/wiki/Frankfu...#095;Paulskirche
Dort erhielt am 14.10.2012 Liao Yiwu den Friedenspreis des Deutschen
Buchhandels. Ob dieser Preis „nur“ ein nationales Konkurrenzprodukt des
Nobelkommitee aus Norwegen ist - bleibt mir noch unklar.
Hier einige Auszüge zu diesem Preis und zu der Rede des Preisträgers
Liao Yiwu in der Paulskirche, es sind jedoch nur Auszüge - die komplette
Rede konnte ich (noch) nicht auffinden.
http://www.tagesschau.de/inland/liaoyiwu102.html
Hier noch ein Statement der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleto...ch-11925607.html
Aus dieser picke ich mir einen Satz heraus, der lt. FAZ sechsmal in der
Paulskirche fiel:
„China, zerbrich!“
Ich gebe es zu, ich bin zutiefst schockiert. Wäre dieser Satz impulsiv in
Tibet gefallen, ich hätte es verstanden. Er fiel in Deutschland, im tiefsten
Herzen dieses Deutschland, in der Paulskirche als „der“ Wiege jeglicher
Deutscher Demokratie!
Und dieser Satz wurde von folgenden Persönlichkeiten mitgetragen - und
es erfolgte ein stehender Applaus Derselben:
Herta Müller
Wolf Biermann
Bundespräsident Gauck
Ministerpräsident Bouffier
ehem. Bundespräsident von Weizsäcker
Alfred Grosser
Günter Wallraff
u.v.a.
Der Inhalt dieses Satzes fordert zum Kalten und heißen Krieg auf, und
dieses solle der primäre Grundstock eines Friedenspreises sein? So weit
hatte sich bisher noch nicht einmal das Nobelkommitee aus dem Fenster
gelehnt!
Was würde es denn eigentlich heißen wenn ein Riesenreich von 1,3
Milliarden Menschen zerbrechen würde? Was soll überhaupt dieses
pseudomilitärische Gerede in der für Deutsche geschichtsträchtigen
Paulskirche?
Ich bin entsetzt. Die vor genannten und dort anwesenden Personen sind
für mich kein Synonym mehr für den Frieden, sie sind ein Synonym für den
Kalten Krieg gegen Chinas Kommunistische Partei.
Einschränkend hierzu. Die Vorwürfe gegen das heutige China (und nicht
antiquierte Hasserfüllte Triaden gegen das China von 1989, das jetzt 23
Jahre zurückliegt) sind berechtigt, es kann von einem Friedenspreisträger
aber nur und ausschließlich ein verständnisvoller Vorwurf und eine
Forderung nach politischer Veränderung ausgerufen werden - und nicht
die Forderung nach dem Zerbrechen einer Nation.
Es ruft bei mir einen Vergleich mit den Forderungen Israels nach dem
Zerbrechen des Mullahregimes im Iran hervor.
Ich bin entsetzt das so etwas in der Paulskirche applaudiert wurde.
Es ist eine Schande.
J.M.
"Sanft schließt man Toten die Augen; sanft muss man auch den Lebenden die Augen öffnen." (Jean Cocteau)
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