(von Jann-Andrea Thöny)(09.12.2012)
Vor drei Jahren -
eine vom Volk "geduschte" Regierung!
Vor drei Jahren stimmten 57.5 Prozent der Stimmbürger gegen den
Bau von Minaretten. Unmittelbar nach dem historischen
Abstimmungsergebnis äusserten sich Medien, Linke, Gutmenschen – kurz,
das gesamte Politestablishment – schockiert über den unerwarteten
Abstimmungs-Ausgang.
Allen voran tat sich der Club Helvetique, eine Denkstube linker
Intellektueller, hervor. In einer Publikation wurden zwei
Reaktionsmöglichkeiten angedacht:
a) nach Strassburg (europäischer Gerichtshof für Menschenrechte) zu gehen oder
b) eine Gegeninitiative mit einem Toleranzartikel zu starten.
Wie wir heute wissen, waren weder a noch b erfolgreich. Was sich hinter
dem nebulösen Begriff «Toleranzartikel» verborgen hätte, bleibt wohl ein
Geheimnis. Trotzdem veranlasste mich dieses Vorpreschen, mir einige
Gedanken zur Bedeutung Toleranz zu machen.
Immerhin wird mir, und einer Bevölkerungsmehrheit, Intoleranz unterstellt.
Toleranz als Fundament des Pluralismus
Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Das heisst, wir orientieren
uns an unterschiedlichen Wertvorstellungen, beherzigen individuelle
Lebenskonzepte und pflegen teilweise gar unterschiedliche Kulturen.
Ohne Toleranz wäre ein friedliches
Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft undenkbar.
Vor drei Jahren standen wir vor der Frage, wie viel Toleranz der
muslimischen Glaubensgemeinschaft in diesem Land entgegengebracht
werden soll. Verhielt ich mich intolerant, als ich den Abstimmungszettel
mit einem Ja versah?
Habe ich gar gegen die pluralistische Tradition dieses Landes verstossen? Ich meine nicht.
Die Früchte des Islams
Perspektivenwechsel: Wie tolerant ist der Islam?
In keinem Kulturkreis werden Andersdenkende derart unterdrückt, wie in
der muslimischen Welt. Im Weltverfolgungsindex 2012, der von der NGO
Open Doors jährlich publiziert wird, nehmen fast ausnahmslos
muslimische Länder die Spitzenplätze in der Christenverfolgung ein.
Gemäss einer Umfrage des Daily Telegraph vom 19. Februar 2006 wollen
40 Prozent der englischen Muslime schon heute unter der Scharia
(brachiales Rechtssystem des Islam) leben. Hegen einige der knapp
300‘000 Muslime in der Schweiz ähnliche Absichten?
Vielleicht.
Bekenntnis zur Toleranz
Wie viel Toleranz darf einer intoleranten Gemeinschaft zugestanden
werden?
Die Toleranz anderen gegenüber hört für mich dort auf, wo ich auf
Intoleranz stosse. Auch in einer pluralistischen Gesellschaft, wo einander
Freiheitsrechte zugestanden werden und Vielfalt positiv gewertet wird,
muss interveniert werden, sobald die Freiheit der Gesamtheit auf dem
Spiel steht. Diese Intervention hat die Schweizer Bevölkerung vor drei
Jahren in eindrücklicher Deutlichkeit vollzogen.
Und darauf dürfen wir stolz sein!
Jann-Andrea Thöny
Präsident JSVP GR, Schiers GR
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