NEU: Ausstellung «Plop» im Museum zu Allerheiligen *** Wenn ein Frosch-Haiku zu inspirieren vermag (von Jurga Wüger) 27.03.2013
Ausstellung «PLOP» mit
sieben Gegenwartskünstlerinnen und Künstler
Wenn ein Frosch-Haiku zu inspirieren vermag
Oder
Drei Generationen in der
bildenden Kunst
SCHAFFHAUSEN. Die Eröffnung der Ausstellung «Plop» im Museum zu
Allerheiligen, organisiert von Kunstverein Schaffhausen, erfreute sich
grosser Aufmerksamkeit und überraschte mit Ideenreichtum.
Es war ein Anliegen des Kunstvereins Schaffhausen sieben Künstlerinnen
und Künstler, welche zwar eine besondere Beziehung zu Schaffhausern
haben, aber durch den auswärtigen Wohnsitz hier nicht in
«angemessener Weise» wahrgenommen werden, zu präsentieren.
«Sie sehen eine Zwischenausstellung», so Roger Ballmer, Präsident des
Kunstvereins Schaffhausen, «weil der neue Kurator Zeit braucht und kann
keinen Hasen aus dem Hut zaubern.»
Ein Frosch springt hinein
Der ungewöhnliche Ausstellungstitel entstammt einem Haiku aus dem 17.
Jahrhundert, einer traditionellen japanischen Gedichtform. Bashôs Frosch-
Haiku ist vielleicht das berühmteste Haiku überhaupt. Es ist wie die
meisten seiner Haiku in einem Gespräch mit Schülern entstanden:
«Uralter Teich.
Ein Frosch springt hinein. Plop.» Der Text sollte den Teilnehmenden Leif
Bennett, Sandra Boeschenstein, Maya Bringolf, Harry Buser, Christina
Della Giustina, Velimir Ilisevic und Leo Bettina Roost als Inspirationsquelle
dienen.
Unterschiedliche Werke
Das Resultat der künstlerischen Auseinandersetzung konnten die
Besucher am Sonntag bestaunen. Unterschiedlicher könnten die Werke
nicht sein! Aufgehängt wurden sie von den Künstlern selber, eine
Herausforderung bei diesem Sujetdschungel.
Die Bilder wirken in der Eigenständigkeit nicht fehl am Platz, es gibt einen
thematischen roten Faden, schade nur, dass die Nummern bei den Bildern
fehlen, was für viele ältere Besucher zum Laufhindernis wurde.
Die meisten haben das Wasser gesehen
Alle Kunstschaffende verbindenden dieses Geräusch des
hineinspringenden Frosches mit Wasser. So sah man von Maya Bringolf
«Bohrorgel 3,7, und 5», von Sandra Boeschenstein «10m3 potenzielles
Wasser», von Velimir Ilisevic «Wasserschüssel» und «Spiegelung – gelbes
Wasser», von Christina Della Giustina Wasserspiegelungen in den
Bäumen.
«Die meisten haben das Wasser gesehen. Schön für uns, weil wir am
Wasser sind», so Ballmer. Die Vertiefungsrichtungen sind unterschiedlich
ausgefallen, auch die Herangehensweise.
Leo Bettina Roost befasste sich mit dem Thema eher inhaltlich, sie
umfasste den Augenblick, in dem man etwas sieht, was man schon
verpasst hat und muss zurückkehren, um zu sehen, was es war. «Das
Wasser dient mir als Mittel zum Ausdruck, es ist eine Metapher für mich.
Wir sind alle unterschiedliche Teiche und Frösche.»
Ein beeindruckender Querschnitt
In seiner Ansprache mutete sich Roger Ballmer nicht zu, allein schon aus
zeitlichen Gründen, auf die einzelne Werke einzugehen. Diese Aufgabe
wurde den Vernissagegästen überlassen.
Die Gruppenausstellung bietet einen beeindruckenden Querschnitt in
vielen Hinsichten. Es wurden Frauen und Männer aus drei Generationen
ausgewählt. Den ältesten Harry Buser und den jüngsten Leif Bennett
trennen 46 Jahre.
Durch die unterschiedlichen Techniken wurden verschiedene Sparten der
bildenden Kunst mit Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen,
Videoprojektionen, Ton- und Bildaufzeichnungen, Bücher und Fotografie
gekonnt abgedeckt. «Wozu in die Ferne schweifen?
Denn (Sieh,) das Gute liegt so nah.», schreibt einst Goethe. Die
Schaffhauser Kunstschaffenden müssen sich nicht verstecken. Es gibt
viele Werke, die es sich lohnt gesehen zu haben.
Die Ausstellung in den Räumlichkeiten des Museums zu Allerheiligen kann
bis am 05. Mai 2013 besichtigt werden.
Jurga Wüger (jw)
Gruppenbild der beteiligten Kunstschaffenden
Roger Ballmer, Präsident Kunstverein Schaffhausen erklärt das Froschheiku
Velimir Ilisevic, Lüge Beine Kurz, 2012
Maya Bringolf, Bohrorgel 7, 2012
Leo Bettina Roost, Rauschen, 2013
Leif Bennett, TU - LL., 2013
Holztisch PU-Schaum Flüssigpigmente, 2011
sieben Gegenwartskünstlerinnen und Künstler
Wenn ein Frosch-Haiku zu inspirieren vermag
Oder
Drei Generationen in der
bildenden Kunst
SCHAFFHAUSEN. Die Eröffnung der Ausstellung «Plop» im Museum zu
Allerheiligen, organisiert von Kunstverein Schaffhausen, erfreute sich
grosser Aufmerksamkeit und überraschte mit Ideenreichtum.
Es war ein Anliegen des Kunstvereins Schaffhausen sieben Künstlerinnen
und Künstler, welche zwar eine besondere Beziehung zu Schaffhausern
haben, aber durch den auswärtigen Wohnsitz hier nicht in
«angemessener Weise» wahrgenommen werden, zu präsentieren.
«Sie sehen eine Zwischenausstellung», so Roger Ballmer, Präsident des
Kunstvereins Schaffhausen, «weil der neue Kurator Zeit braucht und kann
keinen Hasen aus dem Hut zaubern.»
Ein Frosch springt hinein
Der ungewöhnliche Ausstellungstitel entstammt einem Haiku aus dem 17.
Jahrhundert, einer traditionellen japanischen Gedichtform. Bashôs Frosch-
Haiku ist vielleicht das berühmteste Haiku überhaupt. Es ist wie die
meisten seiner Haiku in einem Gespräch mit Schülern entstanden:
«Uralter Teich.
Ein Frosch springt hinein. Plop.» Der Text sollte den Teilnehmenden Leif
Bennett, Sandra Boeschenstein, Maya Bringolf, Harry Buser, Christina
Della Giustina, Velimir Ilisevic und Leo Bettina Roost als Inspirationsquelle
dienen.
Unterschiedliche Werke
Das Resultat der künstlerischen Auseinandersetzung konnten die
Besucher am Sonntag bestaunen. Unterschiedlicher könnten die Werke
nicht sein! Aufgehängt wurden sie von den Künstlern selber, eine
Herausforderung bei diesem Sujetdschungel.
Die Bilder wirken in der Eigenständigkeit nicht fehl am Platz, es gibt einen
thematischen roten Faden, schade nur, dass die Nummern bei den Bildern
fehlen, was für viele ältere Besucher zum Laufhindernis wurde.
Die meisten haben das Wasser gesehen
Alle Kunstschaffende verbindenden dieses Geräusch des
hineinspringenden Frosches mit Wasser. So sah man von Maya Bringolf
«Bohrorgel 3,7, und 5», von Sandra Boeschenstein «10m3 potenzielles
Wasser», von Velimir Ilisevic «Wasserschüssel» und «Spiegelung – gelbes
Wasser», von Christina Della Giustina Wasserspiegelungen in den
Bäumen.
«Die meisten haben das Wasser gesehen. Schön für uns, weil wir am
Wasser sind», so Ballmer. Die Vertiefungsrichtungen sind unterschiedlich
ausgefallen, auch die Herangehensweise.
Leo Bettina Roost befasste sich mit dem Thema eher inhaltlich, sie
umfasste den Augenblick, in dem man etwas sieht, was man schon
verpasst hat und muss zurückkehren, um zu sehen, was es war. «Das
Wasser dient mir als Mittel zum Ausdruck, es ist eine Metapher für mich.
Wir sind alle unterschiedliche Teiche und Frösche.»
Ein beeindruckender Querschnitt
In seiner Ansprache mutete sich Roger Ballmer nicht zu, allein schon aus
zeitlichen Gründen, auf die einzelne Werke einzugehen. Diese Aufgabe
wurde den Vernissagegästen überlassen.
Die Gruppenausstellung bietet einen beeindruckenden Querschnitt in
vielen Hinsichten. Es wurden Frauen und Männer aus drei Generationen
ausgewählt. Den ältesten Harry Buser und den jüngsten Leif Bennett
trennen 46 Jahre.
Durch die unterschiedlichen Techniken wurden verschiedene Sparten der
bildenden Kunst mit Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen,
Videoprojektionen, Ton- und Bildaufzeichnungen, Bücher und Fotografie
gekonnt abgedeckt. «Wozu in die Ferne schweifen?
Denn (Sieh,) das Gute liegt so nah.», schreibt einst Goethe. Die
Schaffhauser Kunstschaffenden müssen sich nicht verstecken. Es gibt
viele Werke, die es sich lohnt gesehen zu haben.
Die Ausstellung in den Räumlichkeiten des Museums zu Allerheiligen kann
bis am 05. Mai 2013 besichtigt werden.
Jurga Wüger (jw)
Gruppenbild der beteiligten Kunstschaffenden
Roger Ballmer, Präsident Kunstverein Schaffhausen erklärt das Froschheiku
Velimir Ilisevic, Lüge Beine Kurz, 2012
Maya Bringolf, Bohrorgel 7, 2012
Leo Bettina Roost, Rauschen, 2013
Leif Bennett, TU - LL., 2013
Holztisch PU-Schaum Flüssigpigmente, 2011
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