Ein extrem seltenes Ereignis für Brasilien!
30 Delphine strandeten bei Arraial do Cabo!
Einheimische konnten alle retten!
Alltags-Geschichten von der Copacabana
Paulchen, der kleingewachsene, 55-jährige Deutsche, der direkt über mir ein möbiliertes Appartement in Temporärmiete bezogen hat, ist ausser sich und kocht vor Wut! Er beschwert sich lauthals über die"kriminellen Machenschaften"seiner Wohnungs-Vermittlungs-Agentur. "Nie mehr Brasilien - nie mehr Copacabana!", schwört er mir. Ich mache ihn lediglich auf die Meineids-Sanktionen aufmerksam ... - Denn Paulchen wird in einem Jahr (und etwa zur gleichen Jahreszeit) wieder hier anzutreffen sein. Es gibt für ihn ganz einfach keine Alternative! "Wer einmal an der Copacabana Wasser getrunken hat - der kehrt immer wieder an die "Copa" zurück! "Eine alte Indianer-Weisheit - leicht abgewandelt! Ergo werden auch für 2011 die acht Wochen Urlaub von Paulchen wieder am Traumstrand der Copacabana gebucht werden. Mit einem Unterschied alledings - diesmal bei einer von mir empfohlenen und als seriös geltenden Vermittlungs-Agentur! Die "Leidensgeschichte" von Paulchen Paulchen verbringt seit über 5 Jahren regelmässig seine Ferien in Rio de Janeiro. Unterkunft hatte er bisher immer bei der Familie seiner brasilianischen Freundin Ana gefunden. So auch 2010. Vor 6 Wochen (und nach einem grösseren Familienkrach) entschloss er sich jedoch, eine eigene Bleibe zu suchen. Gesagt - getan. Angebote gab es nach der Hochsaison (Mitte November bis Ende Februar) genügend. Ein grosser Leuchtreklame-Kasten mit der Aufschrift "Apartamentos para Temporada" an einer der Hauptdurchgangs- Strassen schien für ihn die richtige Adresse zu sein. Die Offerte von BR $ 1'200 Reais pro Monat für ca. dreissig Quadratmeter möbilierten Wohn-Raums hielt er für marktkonform und für seine Verhältnisse akzeptabel. Bei der Besichtigng dann der erste Schock: Die Wohnung war schmal und lang - ein "Schlauch" also. Ein Fenster gegen die Avenida Prado Júnior war an der Schmalseite vorhanden und brachte etwas Licht in den Raum. Alle (!) Glühbirnen hingen frei im Raum, denn die Lampen- Fassungen waren nicht mehr in der Decke verankert. Der Decken-Ventilator vibrierte bei der Inbetriebnahme nur leicht, drehte aber nicht mehr. Beim Doppelbett waren drei Latten des Rostes gebrochen und berührten den Zimmer-Boden. Der Gasdurchlauf-Erhitzer im Küchenabteil war nicht zu gebrauchen und der Drehknopf für die Reglage fehlte. An dem uralten zweiflammigen Gasherd fehlte ebenfalls ein Regulierungsknopf (derjenige für den Backofen). Im Duschabteil war der Vorhang nur noch ein 2 Stellen aufgehängt, der Kalt-und Heißwasser-Umschalter am Brause-Kopf hatte Wackelkontakt. Später machte sich dies auch dadurch bemerkbar, dass nach ca. 2-3 Minuten Betrieb der 30 Ampère-Sicherungs-Automat ausgelöst wurde und unser Paulchen plötzlich im Dunkeln stand. Die Wasserspülung des WC's konnte nur mühsam wieder zum Stillstand verleitet werden (der Auslösemechanismus streikte). Am grossen Einbauschrank im Schlafraum waren bei 4 der 9 grossen Schubladen die Führungen defekt - sie liessen sich nicht bewegen - waren verklemmt. Die Fernbedienung des TV-Gerätes zerfiel beim Anfassen in ihre Einzelteile und das Antennen-Zuleitungs-Koaxialkabel hatte keinen Steckanschluss mehr. Die beiden Wohnzimmer-Stühle waren wacklige Gestelle, die periodisch wieder gerichtet werden mussten. Als "betriebssicher" konnten nur gerade das Schlafsofa und der Ess-Tisch taxiert werden! Paulchen schluckte 3x leer und unterzeichnete den Mietvertrag trotz der Mißstände. Der Vermieter hatte ihm ja die Nachbesserung der Beanstandungen in Aussicht gestellt ... Dem Stempelaufdruck im Vertrag "Gas, Wasser und elektrische Energie werden separat abgerechnet " mass er dabei keinerlei Bedeutung zu. Die erste Monatsmiete von BR 1'200 + die Kaution von 400 BR bezahlte er nach seiner Unterschrift unter das Vertragswerk. Die Vertrags-Dauer wurde auf 30 Tage festgelegt, was bei möblierten Appartements mit Temporär-Vertragen in Brasilien üblich ist. Insgesamt erschienen in den folgenden Tagen 3 Handwerker, die die beanstandeten Objekte in Ordnung stellen sollten. Einzig der Schreiner war erfolgreich - die Schubladen des Einbauschrankes erfüllten ihre Funktion wieder. Die beiden "Elektrofachleute" sahen sich "die Bescherung" an, erklärten, dass sie Ersatzteile besorgen müssten und wurden nie mehr gesehen ... Nach 10 Tagen hatte sich Paulchen in den eigenen vier Wänden selber eingeschlossen! Der Schlüssel der Wohungstür liess sich weder drehen, noch aus dem Schloss wieder entfernen! Ein Anruf beim Portier brachte Hilfe: Ein Schlüsseldienst öffnete die Tür, baute ein neues Schloss ein und verrechnete Paulchen BR 120. Für die Rückerstattung dieses Betrages erklärte sich der Vermieter jedoch nicht zuständig... Und nun kommt's faustdick ... Drei Tage vor Ablauf des ersten Monats erschien ein Gehilfe der Agentur und eröffnete unserem Paulchen, dass der monatliche Mietzins in Zukunft BR 1'500 betragen würde ... Noch nie habe ich Paulchen derart ausrasten sehen, wie nach dieser Mitteilung! Natürlich erklärte er sich damit nicht einverstanden und beendete das Mietverhältnis. Was ihn dann aber zu dem Eingangs erwähnten Ausspruch: "Nie mehr Brasilien - nie mehr Copacabana! " bewegte, war, dass er nun auch noch für verschiedene der beanstandeten Schäden haftbar gemacht wurde (da kein Protokoll der Reklamationen bei Mietantritt erstellt wurde!) und er bei der Kautions-Rückzahlung nur noch ein "kleines Trinkgeld" entgegen nehmen konnte! Anmerkung von BrasilienRené Ergo: Paulchen wurde wirklich "über den Tisch gezogen". Ein Extrembeispiel? Leider nein! Tatsächlich muss sich der Tourist zuerst vorsehen und seine Vermittlungs-Agentur mit Bedacht und Vorsicht wählen! |
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