600.000 Dollar Schmerzensgeld - für einen Hund!
(von Michael Vaupel) 09.10.2012
600.000 Dollar Schmerzensgeld
für einen Hund
Leser Gustav N. schrieb mir zum Thema Obsoleszenz:
"Das ist eigentlich ein Thema, das zu diskutieren lohnt. Manche Industrien
wären ohne Obsoleszenz in der heutigen Form gar nicht denkbar. Denken
Sie mal an die Modebranche. Die Industriegesellschaft kann doch nur
funktionieren wenn letztlich auch produziert wird.
Hinzu kommt der technische Fortschritt welcher die jeweiligen Produkte
etwas besser, sicherer macht. Sie fahren ja auch nicht mehr Ihren alten
Käfer, Baujahr 1960 (...)! Wichtig ist es Ihr altes Netbook politisch korrekt
zu entsorgen. Sie wissen ja, die größte Ressourcenquelle die Deutschland
in Zukunft haben wird, sind die Müllhalden!"
Meine Antwort:
Ich denke, da gilt es zu differenzieren. Technischer Fortschritt ist ja eine
feine Sache! Wenn dann Produkte veralten, werden sie ersetzt, ist der
Gang der Dinge.
Was mir aber überhaupt nicht behagt, ist diese "künstlich beeinflusste"
Art. Obsoleszenz, welche eigentlich gar keine ist.
Ist nichts Neues. Beispiel 1926, das Glühbirnenkartell. Da dachten sich die
Glühbirnenhersteller, wir schneiden uns ins eigene Fleisch, wenn unsere
Glühbirnen 2.000 Stunden brennen. 1.000 Stunden sind besser, dann
kaufen die Leute mehr Glühbirnen und unser Umsatz (und hoffentlich
Gewinn) steigt.
Laut taz wurde damals den Kartellmitgliedern eine Strafe auferlegt, wenn
sie 50 Stunden oder mehr über der neuen Grenze von 1.000 Stunden
lagen. Muss man sich mal vorstellen: Eine Strafe dafür, wenn das eigene
Produkt effizienter ist!
Bis zu 200 Stunden weniger als besagte 1.000 Stunden wurden hingegen
akzeptiert. Natürlich - denn dann mussten die Kunden ja noch mehr
Glühbirnen kaufen, da die vorhandenen früher den Betrieb einstellten.
Damals exportierte Tokio Electric Company laut taz dann eben Glübirnen
nach China, welche maximal 1.000 Stunden hielten. Als dann in China der
Kommunismus einzog, wurden eigene Glühbirnen produziert - mit bis zu
5.000 Stunden Brenndauer.
... und vor 5 Minuten gelesen:
In den USA hat eine Familie 600.000 Dollar erhalten, weil der Polizist auf
ihren Hund geschossen hatte und dieser nun lebenslang behindert ist.
In Maryland wollte ein Polizist den Sohn einer Familie aufsuchen, da
gegen diesen eine Anzeige vorlag. Der Hund der Familie, ein brauner
Labrador Retriever namens Brandi, sprang den Polizisten an, um ihn zu
begrüßen.
Dieser zog umgehend eine Waffe und schoss auf den Hund, welcher nun
sein Leben lang behindert sein wird.
Beim Prozess befand die Jury, dass der Hund wie ein Familienmitglied
behandelt werden müsste. Und entsprechend hoch fiel die Kompensation
für die Familie aus: 600.00 Dollar.
Mit herzlichem Gruß
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.
Chefredakteur Traders Daily
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