Martha's Advents-Box 2012 *** 07. Dezember (von Martha Stadlmair) (06.12.2012)
07. Dezember 2o11
Eine Enttäuschung löst sich auf
Es ist der 1. Advent. Mit der Kerzenwärme geht Helen, das jüngste der
drei Kinder, in den Garten und setzt sich an den zugefrorenen Weiher
auf einen grossen Stein.
Es braucht 4 Kerzen bis Weihnachten, überlegt sie. Aber es gibt doch
noch etwas viel Wichtigeres, der Samichlaus muss doch in der Nähe sein.
Niemand spricht davon. Tage vergehen - es ist der 5. Dezember. Noch
einmal schlafen. Endlich ist der ersehnte Tag da.
Helen ist ganz aufgeregt und fragt die Mutter: „ Wann kommt der
Samichlaus“? Die Mutter ist vorsichtig und meint:“Das weiss ich auch nicht
so genau“. Langsam vergeht der Tag. Helen mag nicht so richtig spielen,
sie ist etwas aufgeregt. Sie übt auch immer wieder das Verslein. Es ist
Bettzeit und der Samichlaus ist nicht gekommen.
Traurig schaut sie die Mutter an und sagt: “Der Samichlaus hat mich
vergessen.“ Die Mutter tröstete und erwidert: “Er muss viele Kinder
besuchen.“ Helen liegt lange wach, endlich schläft sie ein. Früh am
Morgen hört sie ein Glöcklein und schlüpft schnell aus dem Bett. Ein Zettel
liegt vor der Tür. Die Mutter liest vor: „Ich komme heute zu dir,
Samichlaus.“ „Juhui!“ jubelt Helen.
Es wird Abend und wie angesagt läutet der Samichlaus an der Tür. Er
trägt ein rotes Buch, einen grossen braunen Sack, schwarze Stiefel und
ein blaues Gewand mit roter Verzierung. Helen ist ganz aufgeregt und will
gleich ihr Verslein aufsagen:
Samichlaus säg du mir gschwind,
bisch du gsi bi allne Chind?
Wo hesch du denn dis Hüsli?
Wer butzt dir dini Schuh?
Wo holsch du alli Nüssli?
Wer sticht dir d’Guetzli us?
Und wachsed d’Manderinli
im Gärtli vor em Hus?
Säg mir gschwind,
was ich dich froge.
Oder chasch du mir
das nöd verroote?
Der Samichlaus freut sich. Mit jedem Kind der Familie und den Eltern
spricht er und dann dürfen die Kinder den Sack mit den Köstlichkeiten
ausleeren.
Er verabschiedet sich und die Kinder winken ihm am Fenster stehend
nach. Zu schnell ist es Zeit ins Bett zu gehen. Glücklich sitzt Helen auf
dem Bettrand, als die Mutter zu ihr kommt.
„ Mama“, sagt sie “der Samichlaus hat auf dem Stiefel den gleichen Flick
wie Herr Peter, unser Nachbar.“
© Isobel Hess
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