Die Titelseiten-Reportage *** Das "Haus gewesener Zeiten" #1 | Datum: 25.05.2012, 01:24 |
Guido Elser, Diessenhofen
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Gewesene Zeit
«Lebendes Museum» öffnet am 2. Juni 2012
Monika Stahel, die ihren Kostümverleih und Wohnsitz von
Schaffhausen nach Diessenhofen verlegte, ist in Schaffhausen bestens
bekannt durch ihre gekonnten Inszenierungen vergangener Zeiten.
Diessenhofen
Immer wieder gelang es ihr in der Munotstadt, ihren grossen
Freundeskreis für ihre Inszenierungen zu gewinnen. Im Zentrum ihres
Tuns steht ihr geradezu unermessliche Kostümfundus, der die gewesene
Zeit 1900 bis 1970 abdeckt.
So hatte sie unvergessen spontane Auftritte von 20 jungen Badenixen in
Badekostümen der 40-er Jahre in der Rheinbadeanstalt Schaffhausen
oder eine Gotthelfsche Kindstaufe auf ihrem Kirchgang am Sonntagmorgen
mitten durch die noch ruhige Stadt, oder da waren die keifenden
«Wöschwiiber» am Landsknechtbrunnen.
Das sind einige der spontanen Stahel- Inszenierungen der letzten Jahre.
Dazu kommt der bereits traditionelle Kostümverleih an die Schaffhauser
Sommertheater oder an die Schaffhauser Operettenbühne.
Stahel-Kostümverleih neu in Diessenhofen
Und nun befindet sich dieser Kostümverleih im ehemaligen Restaurant
Bahnhof in Diessenhofen, das einer Freundin von M. Stahel gehört und
das letztere nun mieten konnte. Auch für ihre kleine private Wohnung
bot sich Platz in diesem grossen Haus.
Es begann mit zwei alten Koffern
Wie Monika Stahel erzählte, begann die «Herrlichkeit mit der
Jahrhundertwende», wie sie sich im Gespräch ausdrückte, vor etwas
20 Jahren mit zwei alten Koffern. Daraus ist die grosse Sammlung an
Kleidern und Alltagsgegenständen aus sieben vergangenen Jahrzehnten
(etwa 1900 bis 1970) entstanden. Im «Haus zur gewesenen Zeit»
(ehemaliges Restaurant Bahnhof) haben nun diese Schätze eine neue
Bleibe gefunden. Und die unermüdliche Sammlerin präzisierte.
«Ich möchte meine riesige Sammlung nicht einfach als Museum
präsentieren. Es ist mir wichtig, dass die Sachen getragen und benutzt
werden. Diese alten Kleider und Gegenstände sollen auch leben und eine
Bresche in die heutige Zeit schlagen und die Veränderlichkeit bewusst
machen.
In weiteren Inszenierungen soll diese Idee in den öffentlichen Raum
getragen werden. Und die vielen Kleider vergangener Zeiten und die
unzähligen originalen Accessoires werden auch ausgeliehen.
Gemütliches Beizchen mit besonderer Ambiente
Im Parterre des Hauses hat die Gestalterin Stahel mit alter Möbilierung
ein gemütliches Beizchen eingerichtet. Und gleich daneben befindet sich
die riesige Sammlung von alten Schulbüchern und weiterem Material aus
ehemaligen Schulzimmern.
Die Räume im Parterre und dazu der Garten unter Kastanienbäumen kann
auch gemietet werden . Denkbar sind Aperos, Geburtstage oder
Familienfeste in ganz besonderer Ambiente. Platz hat es für Gruppen bis
zu 40 Personen.
Solche Anlässe können unter eigener Regie oder in Regie des Hauses
durchgeführt werden so zum Beispiel als «inszenierter Apero». Spannend
ist für kleinere Gruppen auch ein Gang durch den Kostümverleih im ersten
Stock und zur Sammlung Wintersport der 30-er und 40–er Jahre in den
Kellerrräumen.
Auf Unterstützung von aussen angewiesen!
Wie von Monika Stahel weiter zu erfahren war, ist der kulturelle Teil ihres
umfangeichen Projektes : Betreuen, Ausstellen und Inszenierungen und
weitere Aktivitäten auf Unterstützung von aussen angewiesen. Ab einem
Jahresbeitrag von 100 Franken kann man Mitglied des Vereines
«gewesene Zeit» werden.
Spenden in beliebiger Höhe sind willkommen. Vereinspräsident Richard
Meier Tel. 052 620 29 50 gibt gerne weitere Auskunft.
Mit Stahel-Inszenierung
Am Samstag, 2. Juni findet ab 13. Uhr die Eröffnungsfeier des lebenden
Museums «gewesene Zeit» statt. Der Anlass ist öffentlich und dauert bis
etwa 17 Uhr. Natürlich verbindet Monika Stahel diesen Anlass mit einer
Inszenierung mit etwa 30 Leuten.
An der Feier sprechen die Journalistin Praxedis Kaspar und Radio-
Journalist Christian Schmid. Private Besuche im Haus «gewesene Zeiten »
sind nach telefonischer Vereinbarung mit Monika Stahel Bahnhofstrasse
16 möglich ( Tel 052 654 10 90.)
Guido Elser (ge)
© Text und Fotos von Guido Elser
Monika Stahel, eine Meisterin im Inszenieren gewesener Zeit.
Blick ins nostalgische Beizchen, das gemietet werden kann.
Damengarderobe der Vergangenheit
Männerkleidungen bereit zum Ausleihen
Schulmaterial aus vergangenen Zeiten
Alte Schuhe und Kleider in grosser Zahl
Ein Fundus an alten Schirmen
Die Eröffnung ist angekündigt!
Das Haus zur gewesenen Zeit am Diessenhofer Bahnhof
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