Donnerstag, 24. Mai 2012


Die Titelseiten-Reportage *** Das "Haus gewesener Zeiten" #1Datum: 25.05.2012, 01:24   


Guido Elser, Diessenhofen 
Tel: 052 657 17 80
Natel 077 415 73 43 
guido.elser@shinternet.ch


Gewesene Zeit

«Lebendes Museum» öffnet am 2. Juni 2012

Monika Stahel, die ihren Kostümverleih und Wohnsitz von
Schaffhausen nach Diessenhofen verlegte, ist in Schaffhausen bestens
bekannt durch ihre gekonnten Inszenierungen vergangener Zeiten.


Diessenhofen 

Immer wieder gelang es ihr in der Munotstadt, ihren grossen 
Freundeskreis für ihre Inszenierungen zu gewinnen. Im Zentrum ihres 
Tuns steht ihr geradezu unermessliche Kostümfundus, der die gewesene 
Zeit 1900 bis 1970 abdeckt. 

So hatte sie unvergessen spontane Auftritte von 20 jungen Badenixen in 
Badekostümen der 40-er Jahre in der Rheinbadeanstalt Schaffhausen 
oder eine Gotthelfsche Kindstaufe auf ihrem Kirchgang am Sonntagmorgen 
mitten durch die noch ruhige Stadt, oder da waren die keifenden 
«Wöschwiiber» am Landsknechtbrunnen. 

Das sind einige der spontanen Stahel- Inszenierungen der letzten Jahre. 
Dazu kommt der bereits traditionelle Kostümverleih an die Schaffhauser 
Sommertheater oder an die Schaffhauser Operettenbühne.

Stahel-Kostümverleih neu in Diessenhofen 

Und nun befindet sich dieser Kostümverleih im ehemaligen Restaurant 
Bahnhof in Diessenhofen, das einer Freundin von M. Stahel gehört und 
das letztere nun mieten konnte. Auch für ihre kleine private Wohnung 
bot sich Platz in diesem grossen Haus. 

Es begann mit zwei alten Koffern

Wie Monika Stahel erzählte, begann die «Herrlichkeit mit der 
Jahrhundertwende», wie sie sich im Gespräch ausdrückte, vor etwas 
20 Jahren mit zwei alten Koffern. Daraus ist die grosse Sammlung an 
Kleidern und Alltagsgegenständen aus sieben vergangenen Jahrzehnten 
(etwa 1900 bis 1970) entstanden. Im «Haus zur gewesenen Zeit» 
(ehemaliges Restaurant Bahnhof) haben nun diese Schätze eine neue 
Bleibe gefunden. Und die unermüdliche Sammlerin präzisierte. 

«Ich möchte meine riesige Sammlung nicht einfach als Museum 
präsentieren. Es ist mir wichtig, dass die Sachen getragen und benutzt 
werden. Diese alten Kleider und Gegenstände sollen auch leben und eine 
Bresche in die heutige Zeit schlagen und die Veränderlichkeit bewusst 
machen. 

In weiteren Inszenierungen soll diese Idee in den öffentlichen Raum 
getragen werden. Und die vielen Kleider vergangener Zeiten und die 
unzähligen originalen Accessoires werden auch ausgeliehen. 

Gemütliches Beizchen mit besonderer Ambiente

Im Parterre des Hauses hat die Gestalterin Stahel mit alter Möbilierung 
ein gemütliches Beizchen eingerichtet. Und gleich daneben befindet sich 
die riesige Sammlung von alten Schulbüchern und weiterem Material aus 
ehemaligen Schulzimmern. 

Die Räume im Parterre und dazu der Garten unter Kastanienbäumen kann 
auch gemietet werden . Denkbar sind Aperos, Geburtstage oder 
Familienfeste in ganz besonderer Ambiente. Platz hat es für Gruppen bis 
zu 40 Personen. 

Solche Anlässe können unter eigener Regie oder in Regie des Hauses 
durchgeführt werden so zum Beispiel als «inszenierter Apero». Spannend 
ist für kleinere Gruppen auch ein Gang durch den Kostümverleih im ersten 
Stock und zur Sammlung Wintersport der 30-er und 40–er Jahre in den 
Kellerrräumen. 

Auf Unterstützung von aussen angewiesen!

Wie von Monika Stahel weiter zu erfahren war, ist der kulturelle Teil ihres 
umfangeichen Projektes : Betreuen, Ausstellen und Inszenierungen und 
weitere Aktivitäten auf Unterstützung von aussen angewiesen. Ab einem 
Jahresbeitrag von 100 Franken kann man Mitglied des Vereines 
«gewesene Zeit» werden. 

Spenden in beliebiger Höhe sind willkommen. Vereinspräsident Richard
Meier Tel. 052 620 29 50
 gibt gerne weitere Auskunft.

Mit Stahel-Inszenierung

Am Samstag, 2. Juni findet ab 13. Uhr die Eröffnungsfeier des lebenden 
Museums «gewesene Zeit» statt. Der Anlass ist öffentlich und dauert bis 
etwa 17 Uhr. Natürlich verbindet Monika Stahel diesen Anlass mit einer 
Inszenierung mit etwa 30 Leuten. 

An der Feier sprechen die Journalistin Praxedis Kaspar und Radio-
Journalist Christian Schmid
. Private Besuche im Haus «gewesene Zeiten » 
sind nach telefonischer Vereinbarung mit Monika Stahel Bahnhofstrasse 
16 möglich ( Tel 052 654 10 90.) 


Guido Elser (ge)
© Text und Fotos von Guido Elser




Monika Stahel, eine Meisterin im Inszenieren gewesener Zeit.


Blick ins nostalgische Beizchen, das gemietet werden kann.


Damengarderobe der Vergangenheit


Männerkleidungen bereit zum Ausleihen


Schulmaterial aus vergangenen Zeiten


Alte Schuhe und Kleider in grosser Zahl


Ein Fundus an alten Schirmen


Die Eröffnung ist angekündigt!


Das Haus zur gewesenen Zeit am Diessenhofer Bahnhof


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