NEU: Kanton Thurgau *** Das Projekt der beiden neuen Hochleistungs-Strassen wurde verteidigt
(von Guido Elser) 29.08.2012
BTS/OLS
Solidarität für BTS und OlS gefordert
(Bodensee Thurtalstrasse und Oberlandstrasse)
Nur gerade ein Dutzend Interessierte besuchte am Montagabend den
IGVD-Infoabend im Da Pulcinella zu den Strassenprojekten BTS und OLS.
Diessenhofen
Die Referenten waren Regierungsrat Jakob Stark und die Kantonsräte
Max Möckli und Walter Schönholzer. Von IGVD-Präsident war zu erfahren,
dass zuerst ein Contra-Referat aus den eigenen Reihe geplant war, dass
dieses dann aber leider nicht zustande kam.
So wurde am Montag nur der Pro-Standpunkt vertreten. Referent
Schönholzer erklärte, dass er an allen Vorträgen ein Verkehrsschutz-Gilet
trage, um sich gegen die oft haltlosen schweren Angriffe der Gegner zu
schützen, dieses nun aber in Diessenhofen nicht notwendig wäre.
Stark setzte sich mit viel Herzblut für seine Projekte BTS/OLS ein. Er sagte
unter anderem, dass es ihm darum gehe, viele Dörfer im Thurgau vom
unerträglichen Verkehr. Lärm und Gestank zu befreien und den Thurgau
als wunderschönen Flecken Erde auch für die Zukunft lebenswert zu
erhalten und auch der Thurgauer Wirtschaft durch eine bessere
Anbindung an Wirtschaftszentren neuen Schub zu verleihen.
Die beiden Strassenprojekte
Schönholzer stellte nun die Projekte detailliert vor. Bei der BTS handelt es
ich um eine Bundesstrasse zwischen Arbon und Bonau, die 800 Millionen
Franken kosten wird. Vorgesehen ist eine zweispurige
Hochleistungsstrasse für Tempo 80/100. Die OLS, für Tempo 80, gebaut
führt von Oberaach bei Amriswil bis südlich von Kreuzlingen und kostet
220 Millionen Franken.
Während die Finanzierung der BTS vom Bund übernommen wird, zahlt
der Kanton die OLS. Die Finanzierung der OLS wurde von Max Möckli
vorgesteltt. Diese Strasse kostet 220 Millionen Franken und wird vor
allem durch eine moderate Anhebung der Motorfahrzeugsteuer
verursachergerecht bezahlt.
Solidarität gefordert
Die Diskussionsgelegenheit nach den Referaten wurde sehr rege
genutzt. Dabei wurde unter anderem betont, dass Diessenhofen bereits
seit 1983 über eine leistungsfähige Umfahrungsstrasse verfügt, die dem
Städtchen laut Aussagen von Stadtammann Walter Sommer wahnsinnig
viel gebracht hat, sodass Wohnen im Städtchen heute noch sehr attraktiv
ist, was vor dem Bau der Umfahrungsstrasse nicht mehr der Fall war.
So wurde der Wunsch ausgedrückt, dass bei der Abstimmung vom 23.
September auch die Solidarität eine Rolle spielen müsse.
Von den Gegnern der Projekte
Gegner der Strassenprojekte sind die Grünen, die BDP und die SP. Laut
Aussagen der Referenten versuchen die Gegner der Vorlagen, mit
unsachlichen und zum Teil unwahren
Angaben das Stimmvolk zu verunsichern. So dürften laut Stark
Behauptungen, die neuen Strassen würden zu Todesstrassen nicht
eintreten. Im Gegenteil dürften, so Stark die Unfäller zurückgehen, wenn
der stets wachsenden Verkehr entflechtet werde.
Auch die Behauptung, der Thurgau würde zubetoniert, stimme nicht. Für
die beiden neuen Strassen würden laut Stark 10 Jahre pro Jahr 40
Hektaren Land verbaut, während für Wohn- und Geschäftstbauten heute
Jahr für Jahr 80 Hektaren Grünfläche verbaut würden und mit dem neuen
Planungs- und Baugesetz könnten wir nun aber solche Bauten viel besser
als bisher kanalisieren.
Guido Elser (ge)
© Text und Fotos von Guido Elser
Sie informierten über die Strassenbauprojekte (v.l.n.r) Jakob Stark, Max Möckli, Roland Studer,
Walter Schönholzer
Regierungssrat Köbi Stark setzte sich mit viel Herzblut für
seine beiden Strassenbauvorlagen ein
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Dienstag, 28. August 2012
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