(von Andreas Kopietz) 09.11.2012
Auch das noch ***
Polizei selbst organisierte
Drogenschmuggel
Eines der größten aufgeflogenen Drogengeschäfte der letzten Zeit ist in
Wirklichkeit von der Berliner Polizei eingefädelt worden. Ein V-Mann und
ein verdeckter Ermittler animierten einen Verdächtigen, Kokain zu
schmuggeln.
Stolz hatten Zoll und Polizei im August 2011 ihren „größten Kokainfund
der letzten 33 Jahre“ präsentiert. Schwerbewaffnete Beamte posierten
für die Presse neben knapp 100 Kilo hochreinem Kokain. Der
sechsköpfigen Tätergruppe würden bis zu 15 Jahre Haft drohen, sagte
Oberstaatsanwalt Michael Stork damals.
Allerdings werden der 52-jährige Namik A. und seine Bekannten wohl
verurteilt für eine Tat, die es ohne die Ermittlungsbehörden und einen V-
Mann gar nicht gegeben hätte. Der brachte den Hauptbeschuldigten
Namik A. überhaupt erst dazu, das „Koks“ nach Deutschland zu
schleusen.
Gegen die Gruppe läuft seit April vor dem Berliner Landgericht der
Prozess. An diesem Mittwoch soll das Urteil gesprochen werden. Es
könnte passieren, dass das Gericht weit unter dem von der
Staatsanwaltschaft geforderten Strafmaß von bis zu sechs Jahren bleibt.
Es ließ bereits durchblicken, dass es in dem Verhalten des LKA eine
„Tatprovokation“ sieht, die die Grenzen des rechtlich Zulässigen weit
überschreitet. „Ich habe von so einem Fall noch nie gehört“, sagt Marcel
Kelz. Der 49-Jährige ist Verteidiger von Namik A. „Keiner meiner Kollegen
kennt einen vergleichbaren Fall.“
Vergeblich nach Heroin gesucht
Namik A. ist 52, türkischer Staatsbürger und nicht vorbestraft. Er ist
verheiratet, hat Kinder und fuhr, bis er in Untersuchungshaft kam, einen
acht Jahre alten Mercedes. Er träumte davon, irgendwann ... (weiterlesen...)
MERKE:
Lediglich lesen ist out - heute diskutiert man darüber -auf dem Latschariplatz!
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